
Auch will die Regierung in Tunis die Mehrwertsteuer von zwölf auf acht Prozent senken. Außerdem hat die Regierung eine bewaffnete Spezialeinheit in den touristischen Regionen eingerichtet, die entlang der Strände, in den Hotels und kulturellen Stätten für Sicherheit sorgen soll. Zum Schutz der Urlauber sollen vor den Hotels und Ferienresorts zusätzlich 1.000 Polizisten eingesetzt werden.
Ausflugsziele und geführte Touren werden gesondert gesichert. Touristischen Einrichtungen soll mit dem Aufschub von Darlehensrückzahlungen und Sonderkonditionen bei der Kreditvergabe geholfen werden. Arbeitnehmer aus dem Tourismus werden im Fall von betriebsbedingten Kündigungen vom Staat unterstützt.
Tunesien rechnet nach dem tödlichen Anschlag auf Touristen in diesem Jahr mit mindestens 463 Millionen Euro weniger Einnahmen aus der Tourismusbranche. Damit würde rund ein Viertel der Einkünfte des vergangenen Jahres wegbrechen.
„Der Anschlag hat gewaltige Folgen für die Wirtschaft, die Verluste werden groß sein“, befürchtet Tourismusministerin Salma Loumi. Das Geschäft mit Urlaubern trägt rund sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und sorgt für Arbeitsplätze sowie Devisen.
Zur Stützung der Tourismusbranche plant die Regierung die Abschaffung der Kurtaxe und prüft Schuldennachlässe für Hotelbetreiber.
Tausende Urlauber verließen nach dem Anschlag vorzeitig das Land. Tunesien zählt zu den beliebtesten Reiseländern in Nordafrika. Bei dem Anschlag am Freitag waren in Sousse 39 Menschen getötet worden. Zu dem Anschlag bekannte sich die Extremistengruppe Islamischer Staat. Im März töteten Islamisten bei einem Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis 21 Touristen.
 
  
 




