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Tourismus: Gute Buchungen, wenig Gewinn

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Tourismus unter Druck: Hotelrezeption, eine junge blonde Frau stecht hinter dem Desk, eine Leuchte spiegelt sich
Noch wird an der Rezeption gelächelt, aber die Sorgenfalten werden größer. Die Tourismusbetriebe geraten unter Druck: Mehr Buchungen, mehr Kosten und weniger Gewinn (Bild: Andrea Piacquadio, Pexels.com)

Aufschwung bei Gästen – Rückschritt bei Gewinnen? Trotz starker Nachfrage bleibt die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe im österreichischem Tourismus angespannt. Das zeigt der aktuelle Tourismusbarometer 2025 von Deloitte Österreich und der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV).

Steigende Kosten, sinkende Erträge und erschwerte Finanzierungsbedingungen belasten die Branche – die Stimmung im Tourismus ist verhalten.

Nachfrage im Tourismus steigt, Stimmung aber gedrückt

Mehr als 200 Touristikerinnen und Touristiker haben sich an der jährlichen Branchenanalyse beteiligt. Zwar haben sich Buchungen und Auslastung im Tourismus auf das Niveau vor der Pandemie stabilisiert, dennoch bewerten die Befragten die wirtschaftliche Gesamtsituation mit einem Durchschnittswert von 3,06 – deutlich schlechter als im Vorjahr.

„Trotz gestiegener Umsätze bleibt vom Ertrag wenig übrig“, erklärt Andreas Kapferer, Partner bei Deloitte Tirol. Der Grund: hohe Personal-, Energie- und Warenkosten sowie starke Belastungen durch Abgaben und Lohnerhöhungen, die nur teilweise an Gäste weitergegeben werden konnten.

Gewinne schrumpfen – Investitionen wackeln

Die wirtschaftliche Unsicherheit macht sich auch bei Investitionen im Tourismus bemerkbar:

  • 42 % der Betriebe haben geplante Projekte reduziert,
  • weitere 35 % planen Einschränkungen für die nächsten fünf Jahre.

Besonders problematisch: Die Finanzierungslage der Tourismusbetriebe hat sich verschärft. Fast die Hälfte der Befragten im Tourismus sieht deutlich höhere Hürden bei der Kreditvergabe. 36 % mussten auf Anforderung ihrer Bank höhere Sicherheiten vorlegen.

„Kurzfristig zu sparen kann langfristig teuer werden“, warnt ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. „Wer Investitionen dauerhaft aufschiebt, gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit.“

Politik und Betriebe sind gleichermaßen gefordert

Um der Entwicklung im Tourismus entgegenzuwirken, sind laut Deloitte und ÖHV sowohl Unternehmen als auch Politik gefragt:

  • Betriebe sollen Effizienz steigern und Preise strategisch gestalten.
  • Die Politik müsse Inflation und Bürokratie aktiv entgegenwirken.

Zudem raten die Studienautoren zur Diversifizierung der Finanzierung: Betriebe sollten alternative Modelle prüfen, um trotz Zinsunsicherheit und strengeren Kreditauflagen weiter in Qualität und Innovation investieren zu können.


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