Start News Wie digitale Quellen Urlauber beeinflussen

Wie digitale Quellen Urlauber beeinflussen

634
3
Digitale Quellen als Helfer: Vor einer dunklen Schiefertafel zeigt der Daumen einer Hand auf ein Suchfeld
Digitale Quellen helfen bei der Suche nach dem Urlaubsziel (Bild: Alexandra Koch, Pixabay)

Verliert das analoge Reisebüro seinen Einfluss auf Reiseentscheidungen? Wenn Reisende entscheiden, wohin sie reisen möchten, dann treffen sie ihre Entscheidung selten isoliert. Vielmehr werden sie von verschiedenen Faktoren beeinflusst – von Preis und Landschaft bis hin zu Vertrautheit und persönlichen Empfehlungen. All dies wird aber durch digitale Quellen und mit Tools gecheckt, die sie zur Erkundung der Möglichkeiten nutzen. 

Daten aus kürzlich veröffentlichten Studie von Phocuswrights „US and Europe Consumer Travel Reports 2025: Destination by Departure “zeigen, dass digitale Quellen wie Online-Reisebüros (OTAs), allgemeine Suchmaschinen und Bewertungsplattformen bei dieser Entscheidungsfindung dominieren.

Ihr Einfluss schwankt jedoch je nach Geografie, Region und Generation dramatisch und bietet wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich Marken positionieren sollten. 

Wer hat größten Einfluss auf das Reiseziel?

In den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind Online-Reisebüros und öffentlich zugängliche Suchmaschinen diezwei Säulen in der Suche nach dem gewünschten Reiseziel. In den USA liegt die allgemeine Suche leicht vorn (38 %), während in Deutschland OTAs bevorzugt (37 %) werden.


Es folgen Reisebewertungsportale und Google Maps. Dies unterstreicht wiederum, dass Reisende nicht nur Reiseziele finden, sondern diese auch überprüfen möchten, bevor sie sich entscheiden. 

Fazit: Sichtbarkeit über mehrere Kanäle hinweg ist nicht optional – sie ist unerlässlich. Die Entscheidung eines Reisenden kann bei einem OTA beginnen, die Bestätigung erfolgt jedoch häufig über eine Bewertungsseite oder ein Kartentool.

Allgemeinen Suchanfragen beeinflussen US-Urlauber

Bei der Aufschlüsselung der USA nach Regionen ist die allgemeine Suche landesweit klar führend, die Nebenbesetzung variiert jedoch je nach geografischer Lage. 


  • Reisende im Nordosten verlassen sich neben der Suche stark auf Reisebewertungsseiten. 
  • Der Westen nutzt OTAs fast genauso häufig wie Google Maps, was auf einen eher explorativen Ansatz hindeutet. 
  • Der Mittlere Westen zeigt einen geringeren OTA-Einfluss, was darauf hindeutet, dass Offline-Beratung oder lokale Bekanntheit mehr Gewicht haben. Für Vermarkter zeigen diese Muster, dass ein Einheitsansatz das Risiko birgt, wichtige Verhaltensweisen der Zielgruppe zu übersehen. Regionale Anpassung könnte zu mehr Engagement und höherer Konversion führen. 

Digitale Quellen helfen bei Suche des Reiseziels

Die deutlichste Kluft besteht in den Daten zu den Generationen: Jüngere Reisende leben schon längst im digitalen Entdeckungsraum, sie nutzen intensiv digitale Quellen für ihre Reiseentscheidungen.

  • Bei Millennials und Jüngeren ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie allgemeine Suchvorgänge, OTAs, Google Maps und Bewertungsseiten als „sehr“ oder „extrem“ einflussreich einstufen, mehr als doppelt so hoch wie bei der Generation X und Älteren. 
  • Für die Generation X und ältere Menschen spielen diese Tools bei der Entscheidungsfindung eine sekundäre – nicht primäre – Rolle. 

Für Marken geht es nicht nur um die Wahl der Kanäle, sondern auch um die Gestaltung der Inhalte. Jüngere Zielgruppen erwarten personalisierte, interaktive Erlebnisse. Die Ansprache jüngerer Reisender über diese Online-Kanäle ist wahrscheinlich effektiver als die Ansprache älterer Reisender. 

Die strategische Erkenntnis 

Die Daten unterstreichen eine entscheidende Wahrheit: Der Einfluss von digitalen Quellen ist stark, aber nicht einheitlich. Während die allgemeine Suche und OTAs insgesamt dominieren, variiert das „Wie“ und „Warum“ ihres Einflusses je nach Zielgruppe stark. 

Um die Wahl des Reisenden zu gewinnen, reicht es nicht aus, einfach nur präsent zu sein. Man muss im richtigen Moment im richtigen Kanal mit der richtigen Botschaft präsent sein. Mit anderen Worten: Die Tools mögen der Kompass sein, aber das Verständnis des Kontexts des Reisenden ist entscheidend für die Richtung. 


Mehr zum Thema

Chancen der Digitalisierung im Tourismus
Traveller Journey: Die neuen Verkaufskanäle
Die digitale Zukunft des Reisens ist schon da!
Globale Studie: Wer wird wie in 2033 reisen?
So verändert digitale Transformation die Branchen
Travel Trends Report: Das wollen Urlauber!
Digitale Mobilitätsangebote im Tourismus