Klimafreundlich anreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Freizeit- und Tourismusdestinationen ist nicht immer einfach: Das Ziel ist oft nicht oder nur sehr umständlich öffentlich erreichbar, weil vorhandene Mobilitätsangebote zu wenig bekannt sind. Diese Lücke zwischen Öffis und touristischen Zielen soll durch Digitalisierung geschlossen werden. Diese Lücken im System will nun ein aktuelles Forschungsvorhaben von Salzburg Research und mobyome lösen.
Auf der sogenannten letzten Meile, also von der letzten Haltestelle des öffentlichen Verkehrs bis zum eigentlichen Ziel, gibt es oft keine oder keine guten Verbindungen. Bei der Suche nach Routen ergibt sich für viele Ziele eine unzumutbare Gehstrecke oder die Ziele werden als nicht erreichbar angezeigt.
„Tourismusverbände, Regionen, Gebietskörperschaften und einzelne Beherbergungsbetriebe bieten jedoch durchaus Mobilitätsservices wie Rufbusse oder Gäste-Shuttles an. Diese werden allerdings oft nur auf gesonderten Webseiten oder in Informationsbroschüren dargestellt und nicht in Routenauskunftssysteme integriert. Teilweise sind sogar separate Apps notwendig, um derartige Angebote suchen und nutzen zu können“, so Sven Leitinger von Salzburg Research.
Mehr Mobilitätsangebote für Tourismusziele
Salzburg Research und mobyome erarbeiten Lösungen, wie Mobilitätsangebote im Bereich der Freizeit- und Tourismusmobilität auch ohne technische Kenntnisse digitalisiert werden können. Dazu werden vorhandene Mikro-Mobilitätsangebote für die letzte Meile erhoben, Standards für die Digitalisierung dieser Angebote erstellt und Software zur Bereitstellung dieser Daten entwickelt.
„Ziel ist es, dass Touristikerinnen und Touristiker vorhandene Rufbusse, Gäste-Shuttles und dergleichen selbst digitalisieren und so in Routenauskunftssysteme integrieren können. Reisende erhalten dadurch eine lückenlose Information für die gesamte Reiseroute“, sagt Christoph Kirchberger von mobyome.
Der Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt auf der Digitalisierung von touristischen Mobilitätsangeboten auf der letzten Meile, die an das bestehende öffentliche Verkehrsnetz anknüpfen. So sollen touristische Ziele, wie Beherbergungsbetriebe, Sehenswürdigkeiten und Ausgangspunkte von Wander- und Bergtouren, öffentlich und damit klimaschonend besser erreichbar sein.
Klimafreundliche Anreise mit Öffis zum Urlaubsziel
„Je einfacher wir es Reisenden und Ausflugsgästen machen, klimaschonende Mobilität zu nutzen, desto eher werden sie es auch tun“, ist der Salzburg Research-Forscher Sven Leitinger überzeugt.
Die Machbarkeit dieser Lösung wird in zwei Pilotregionen, dem Salzkammergut und der Region Nassfeld-Lesachtal-Weissensee, von der Datenerhebung bis zur Integration in ein Routenplanungssystem getestet. Aus den Ergebnissen dieser Erprobung werden Handlungsempfehlungen und Rahmenbedingungen für eine österreichweite Umsetzung abgeleitet.
Das Forschungsprojekt „DiToMo – Digitalisierung touristischer Mobilitätsangebote für die letzte Meile“ wird von der Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH koordiniert und gemeinsam mit der mobyome KG durchgeführt.
Die Salzburg Research bringt aus ihrer langjährigen Erfahrung in innovativen F&E-Projekten im Mobilitätsbereich die Expertise zur Digitalisierung von Mobilitätsangeboten ein. mobyome betreibt die Plattform und Datenbank bedarfsverkehr.at und ist beratend im Bereich Mikro-ÖV (Bedarfsverkehr) tätig.
Das Projekt wird neben den Mobilitätsverbünden Österreich und der Verkehrsauskunft Österreich auch von der SalzburgerLand Tourismus GmbH, der Salzkammergut Tourismus Marketing GmbH, dem Traunsee-Almtal Tourismusverband, der NLW-Tourismus Marketing GmbH sowie den Landesverbänden Salzburg und Oberösterreich des österreichischen Alpenvereins unterstützt.
Die beiden Pilotregionen sind die Welt-Kultur-Erbe-Region Salzkammergut sowie die „World of Mountains & Lakes“ Nassfeld-Lesachtal-Weissensee, die mit der Initiative „Natürlich WIR“ die Destination als international relevante Vorzeigeregion für klimafreundlichen Tourismus etablieren will.
Studie: Zukunftsbild Geschäftliche Mobilität
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