
Weg mit der Urlaubssteuer! Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß will, dass der Tourismuspolitik in der deutschen Regierung ein größerer Stellenwert eingeräumt wird. Die Urlaubssteuer – die gewerbesteuerliche Hinzurechnung beim Einkauf von Hotelkontingenten – bezeichnete er beim Loungegespräch des Deutschen Reiseverbandes (DRV) in der TUI politikLOUNGE in Berlin als „Unding“. Der Parlamentarische Staatssekretär will sich für ihre Abschaffung einsetzen.
„Ich will eine politische Lösung. Aber das ist ein dickes Brett. Ich bin im Gespräch mit den Beteiligten, es braucht hier hinreichenden politischen Willen auf allen Seiten, um diese Nuss zu knacken. Dafür braucht die Politik auch Ihre Unterstützung“, wandte Thomas Bareiß sich an die Reisewirtschaft. Die nationale Tourismusstrategie sei global und international zu denken und werde daher auch die Themen des Outgoing-Tourismus beinhalten.

Der Beitrag der Reisewirtschaft zur Wirtschaftsleistung ist enorm: Im Jahr 2017 haben deutsche Urlauber rund 148 Millionen Urlaubsreisen mit mindestens einer Übernachtung unternommen. Insgesamt gaben sie dafür rund 64,7 Milliarden Euro aus.
Urlaubssteuer gefährdet Arbeitsplätze!
Frank Püttmann, Head of Public Policy TUI Group, machte deutlich, dass die Urlaubssteuer die positiven Auswirkungen des Tourismus in Schwellen- und Entwicklungsländern ausbremse: „Die Tourismusbranche wird immer mehr als Partner für Entwicklungsziele weltweit erkannt. Reisen bildet nicht nur – es bringt auch mehr Wohlstand in die Destinationen. Die Vereinten Nationen haben eine eigene Welt-Tourismus-Agentur, um diese Ziele zu begleiten. Auch immer mehr Regierungen erkennen den Wert der Branche und der Reisenden für einen nachhaltigen Tourismus und für Wirtschaftswachstum an. Doch es gibt noch immer viel zu tun, um die positiven Effekte der Branche vor allem für Entwicklungsländer optimal zu nutzen.“
Der Tourismus beschäftigt in Deutschland rund 3 Millionen Menschen. Das ist ein Anteil von sieben Prozent an der Gesamtbeschäftigung. Die tourismuspolitischen Sprecher der Fraktionen sind sich einig: Der Bundestag muss die Tourismuspolitik aufwerten, um die Chancen der Branche besser nutzbar machen zu können.
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