Start News Entdecken Sie ihr Reiseglück wie Marco Polo!

Entdecken Sie ihr Reiseglück wie Marco Polo!

239
0
Reiseglück entdecken. Im Jahr 1271 machte sich der venezianische Händler Marco Polo als erster Europäer zu einer langen Reise durch die Gebirge und Wüsten Asiens. Er suchte das Reiseglück in China (Bild: The Travels of Marco Polo)
Im Jahr 1271 machte sich der venezianische Händler Marco Polo als erster Europäer zu einer langen Reise durch die Gebirge und Wüsten Asiens. Er suchte das Reiseglück in China (Bild: The Travels of Marco Polo)

Wir stehen wieder einmal wir vor einem neuen Reisejahr. Wohin soll es denn 2026 gehen? Warum zieht es uns hinaus in die weite Welt? Was erwarten wird dort, wohin wir reisen? Und werden wir dort unser Reiseglück finden? Machen Sie es im kommenden Jahr dem Weltreisenden Marco Polo nach, der einst aufgebrochen war, um fremde Länder, Kulturen und Menschen kennenzulernen. Zum Jahresende lade ich Sie ein, die folgenden Gedankensplitter über Reiseglück und Magie des Ankommens zu lesen. Ein glückliches Reisejahr 2026 wünscht Georg Karp, Chefredakteur & Herausgeber TRAVELbusiness



Anderswo ist immer anders. Städte und Menschen mit anderen Augen zu sehen und zu erfahren – auch wenn man sie schon zu kennen glaubt. So üben wir Ferienmenschen uns wieder in einer aussterbenden Kunst: in der des sinnlichen Reisens. Denn wer die Wirklichkeit einer Stadt, eines Landes, einer Region erspüren will, muss mit offenen Sinnen schlendern, meinte der deutsche Schriftsteller Horst Krüger.

Der Reisende muss schauen, hören, tasten, schmecken und riechen. Er muss sich in muffige Treppenhäuser vorwagen, er muss einen Blick auf Hinterhöfe und Gartenhäuser werfen, in verrauchten Kneipen einkehren, beobachten, fragen und zuhören: So also leben die Menschen hier? Ist das wirklich ihr Alltag?

Wer die Wirklichkeit einer Stadt erleben und spüren will, sollte schließlich auf Märkte gehen. Denn Märkte haben ihren eigenen Blues, sie erzählen wahre Geschichten, von traurigen Schicksalen und Außenseitern der Gesellschaft, von Armut und Reichtum, Stolz und Leidenschaft, von Arroganz und Vorurteilen.

Vom Glück des Reisens. Aufzubrechen, wohin einer will, dorthin zu gelangen, wo noch keiner war, von Dingen berichten, die so noch nie erzählt wurden: das sind die wohl stärksten Triebkräfte des Reisens, schreibt Ulf Diederichs in „Vom Glück des Reisens“.

Und er fragt: „Was ist Reiseglück? Ist es das, was einem auf Reisen manchmal jäh überfällt, sich aber nur schlecht in Worten ausdrücken lässt? Ist es das Glück eines, der von der Reise kommt und etwas zu erzählen hat, woher all das, was er erlebt hat – auch die größte Gefahr, die ärgste Strapaze –, dem eigenen Erfahrungs- und Erzählschatz zugute kommt? Ist es das Glück dessen, der erfrischt und auch irgendwie verändert zurückkehrt? Ist es das Glück dessen, der an aufregenden Abenteuern teilnimmt, ohne auf die Annehmlichkeit eines Sessels oder eines kühlen Drinks verzichten zu müssen?“

Die Philosophie des Reisens. Sie dreht sich um den Perspektivwechsel, die Selbstfindung und das Überwinden von Vorurteilen, indem es uns aus der Alltagsroutine reißt und die Welt durch direkte Erfahrung begreifbar und erlebbar macht: Oft als Gegensatz zur reinen Flucht oder dem oberflächlichen Urlaub; es geht darum, durch Begegnungen mit dem Fremden das Eigene zu erkennen und durch Herausforderungen Unabhängigkeit und die Kompetenz der Problemlösung zu entwickeln, was zu tieferem Verständnis für andere Kulturen und die eigene Lebensweise führt. 

Schon Äsop, antiker griechischer Dichter von Fabeln und Gleichnissen, wusste: „Wer unzufrieden ist an einem Ort, wird selten glücklicher an einem anderen Ort.“ Der Grund dafür ist unser Ich. Wir nehmen es mit – egal, wie weit wir uns entfernen. Suchen wir auf unseren Reisen also nicht andere Orte, sondern ein anderes Ich? Eine Veränderung des eigenen Selbst? Brauchen wir fremde Umgebungen, um unbekannte Seiten an uns selbst zu entdecken? Weckt erst die Fremde das Fremde in uns?

Viele Reisende kennen, was der Philosoph Hegel „bei sich selbst sein im Anderen“ nennt, ein Zu-sich-selbst-Kommen beim Weggehen. Darin besteht wohl die Dialektik des Reisens. Der französische Schriftsteller Victor Hugo meint gar: „Reisen ist, in jedem Augenblick geboren werden und sterben.“

Die Magie des Ankommens. Tauchen wir also ein, in die vielfältige Kunst des Reisens, lernen wir wieder das Gras wachsen hören, überschreiten wir das Gewohnte und Alltägliche, betreten wir neugierig neues Terrain jenseits der selbst gesteckten inneren und äußeren Grenzen. Denn „Menschen, die das Gras wachsen hören, sind offen, neugierig und wissensdurstig“, ist die Schriftstellerin Luisa Francia überzeugt.

Denn nur wer seinen Körper und die Welt, die ihn umgibt, mit allen Sinnen wahrnimmt, spürt das Verwobensein alles Lebendigen. Und er wird dabei das lang gesuchte Glück des Reisens entdecken und neu erfahren, seine Kraftorte – hier und anderswo – erleben und seine ureigenen Kultplätze entdecken. Reisen wir wohl, um die Magie des Ankommens auf uns einwirken zu lassen.


Mehr über das Reiseglück

Alleinreisen macht die Frauen glücklich
Das Glück des Reisenden liegt in der Ferne
In Bhutan dem Glück auf die Spur kommen
In Venedig finden alleinreisende Frauen ihr Glück!
Reise in die Blue Zones verlängert das Leben
Warum Reisen Farbtupfer ins Leben bringen
Inselurlaub im Rausch der Einsamkeit


Sie möchten mehr über Reisen erfahren? Sie interessieren sich für TourismusHier klicken und Sie bleiben up to date!