
Afrika, quo vadis? Wohin führt die Zukunft den afrikanischen Kontinent? In allen Regionen Afrikas wurde den Regierungen und der Bevölkerung durch die gegenwärtigen Krisen dramatisch vor den Augengeführt, wie stark der Kontinent von Importen abhängig geworden ist.
So ist das wichtigste Ziel vieler afrikanischer Länder der Ausbau und die Modernisierung der eigenen Industrieproduktion bzw. die Steigerung der lokalen Wertschöpfung (WKO) sowie ein rascher Ausbau einer nachhaltigen Infrastruktur für den Tourismus.
Die internationalen Entwicklungsleistungen geraten zunehmend unter Druck mit besonders spürbaren Folgen für den afrikanischen Kontinent. Im Jahr 2024 sind die globalen öffentlichen Entwicklungsleistungen (ODA) laut OECD um sieben Prozent gesunken. Für 2025 werden weitere Kürzungen zwischen neun und siebzehn Prozent prognostiziert.
Auch Deutschland folgt dieser Linie: Trotz politischer Bekenntnisse zur Bedeutung Afrikas bleibt der Haushaltsentwurf 2025 bei der Zusammenarbeit mit dem Kontinent ohne spürbare finanzielle Aufstockung.
Besonders gravierend ist die geplante Kürzung der spezifischen Außenhandelsförderung mit Afrika um 41 Prozent. Gleichzeitig wird das Exportfinanzierungsprogramm Africa CIRR ausgebaut, was den Fokus auf Afrika als Absatzmarkt deutscher Güter weiter verstärkt, während Investitionen in lokale Wertschöpfung in den Hintergrund treten.
Tourismus als Afrikas Wirtschaftsmotor
Angesichts dieser Entwicklungen gewinnt privatwirtschaftliches Engagement an Bedeutung, insbesondere im Tourismussektor, der bereits heute konkrete Entwicklungsimpulse setzt.

Der internationale Tourismus auf dem Kontinent ist im Jahr 2024 stark gewachsen: Laut dem aktuellen World Tourism Barometer von UN Tourism besuchten 74 Millionen internationale Reisende Ziele auf dem afrikanischen Kontinent – ein Zuwachs von zwölf Prozent im Vergleich zu 2023 und sieben Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019.
Im ersten Quartal 2025 setzte sich dieser positive Trend fort: Die Zahl internationaler Ankünfte stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere neun Prozent – ein deutliches Signal für das anhaltende Wachstumspotenzial des afrikanischen Tourismussektors.
Der Anstieg der Besucherzahlen hat sich spürbar positiv auf die afrikanische Wirtschaft ausgewirkt. Die internationalen Tourismuseinnahmen erreichten im letzten Jahr inflations- und wechselkursbereinigt 1,6 Billionen US-Dollar – ein Plus von drei Prozent gegenüber 2023 und vier Prozent im Vergleich zu 2019.
Dieser Zuwachs ist nicht nur auf die gestiegene Zahl an Reisenden zurückzuführen, sondern auch auf höhere Ausgaben pro Touristen.
Internationale Hotellerie investiert in Afrika
Auch die Hotellerie auf dem Kontinent erlebt eine dynamische Entwicklung. Globale Hotelmarken reagieren auf die steigende Nachfrage und richten ihre Strategien gezielt auf Afrika aus.
So plant Hilton, seine Präsenz auf dem Kontinent bis 2028 zu verdreifachen auf über 160 Hotels. In Angola sollen drei neue Häuser mit mehr als 700 Zimmern entstehen. Zudem plant das Unternehmen eine Rückkehr nach Tansania sowie neue Projekte in Nigeria, Ghana und Äthiopien, mit besonderem Fokus auf Nordafrika.
Marriott International verfolgt ebenfalls eine ambitionierte Expansionsstrategie und will bis 2027 über 50 neue Hotels eröffnen und mehr als 9.000 Zimmer hinzufügen. Neue Märkte wie die Elfenbeinküste, die Demokratische Republik Kongo, Madagaskar und Mauretanien rücken dabei ebenso in den Fokus wie wachstumsstarke Destinationen in Ägypten, Kenia, Marokko, Tansania und Nigeria.
Mit der Eröffnung des ersten Sheraton Hotels in Angola 2026 läutet die Hotelmarke ihren Markteintritt in dem aufstrebenden Reiseland ein. Weitere Hotels der Gruppe sind geplant.

Diese Entwicklungen zeigen, dass der afrikanische Kontinent zunehmend als wirtschaftlich attraktiver Investitionsstandort wahrgenommen wird, getragen von einer jungen Bevölkerung, wachsender Nachfrage und politischer Stabilisierung in vielen Regionen.
Gefragt ist in Afrika nachhaltiger Tourismus
Ökotourismus gewinnt in Afrika stark an Bedeutung – etwa in Nationalparks, Naturreservaten und gemeindebasierten Projekten, die nicht nur Besucher anziehen, sondern auch zum Schutz von Biodiversität beitragen und Einkommensquellen für lokale Gemeinschaften generieren.
Tourismus ist längst mehr als ein Nischensektor auf dem afrikanischen Kontinent, er schafft Arbeitsplätze, stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe und fördert Infrastrukturausbau in strukturschwachen Regionen,“ sagt Hanna Kleber, Gründerin der Initiative Voice4Africa.
Um das aktuelle Wachstum nachhaltig abzusichern, braucht es gezielte Investitionen in Infrastruktur, Ausbildung und langfristig tragfähige Angebote. Über die Wirtschaftsinitiative ReThinking Africa setzt sich Kleber gezielt dafür ein, genau solche privatwirtschaftlichen Investitionen zu fördern und verantwortungsvolle Partnerschaften auf Augenhöhe zu stärken.

Gerade in einer Zeit, in der öffentliche Entwicklungszusammenarbeit unter Sparzwängen steht, eröffnen private Investitionen eine Chance für wirtschaftliche Eigenständigkeit und ein neues Miteinander zwischen Afrika und seinen internationalen Partnern.
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