
Unheimliche Begegnungen auf Österreichs Sommeralmen. Wanderer sind oft allein, in Gruppen oder auch mit Hunden unterwegs. Sie genießen das großartige Naturerlebnis auf den Almen. Dabei kommt es leider jedes Jahr zu besonders gefährlichen Konflikten mit Weidevieh.
Erst Mitte Juli 2025 ereignete sich in der Steiermark ein tragischer Vorfall: Eine Wanderin mit Hund wurde auf einem Forstweg im Bezirk Liezen von einer Kuhherde erfasst und verletzt. Während bereits tausende Menschen auf den Almen unterwegs sind, starteten am 1. August in Teilen Deutschlands die Sommerferien, wodurch die Zahl der Gäste auf den heimischen Almen weiter steigen wird.
Das Zusammenspiel von Freizeittourismus und traditioneller Alm-Bewirtschaftung ist ein bewährtes Erfolgsrezept: Die Gäste bekommen ein naturverbundenes Freizeiterlebnis, der Tourismus wiederum erhöht die Wertschöpfung in der gesamten Region. Viele Almen führen eine Ausschank und bieten ihren Gästen saisonale und köstliche Erfrischungen an. Auf einigen Almen gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten.
Sicher wandern: 10 Regeln für die Alm
Wo Weidevieh und Wandernde aufeinandertreffen, braucht es gegenseitige Rücksichtnahme. Um Konflikte zu vermeiden, wurden gemeinsam mit der Landwirtschaft zehn einfache Verhaltensregeln für den sicheren Aufenthalt auf der Alm erarbeitet – von „Abstand halten“ bis „Zäune beachten“.
Die Verhaltensregeln sind in mehreren Sprachen unter www.sichere-almen.at abrufbar. Zusätzlich steht ein Folder „Sichere Almen“ für Tourismusverbände und Beherbergungsbetriebe zur Verfügung.

Hier sind 10 einfache Verhaltensregeln, um Konflikte zu vermeiden und die Sicherheit auf Almen zu erhöhen:
- Sicheren Abstand halten, Tiere nicht füttern.
- Ruhig verhalten, Weidetiere nicht erschrecken.
- Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden!
- Hunde kurz anleinen, bei Gefahr sofort ableinen.
- Wander- und Radwege nicht verlassen.
- Tiere großräumig umgehen, falls Weidevieh Wege versperren.
- Bei Herannahen: Ruhig bleiben, Tieren ausweichen.
- Unruhige Tiere? Weide zügig verlassen.
- Zäune beachten, Tore wieder schließen, Weide rasch queren.
Weidevieh ist kein Streichelzoo
Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: „Almen sind nicht nur wertvolle und schöne Kulturlandschaften, sondern auch bewirtschaftete Arbeitsräume. Rund 8.000 Almen und Weiden in Österreich werden von Landwirtinnen und Landwirten mit großem Einsatz bewirtschaftet. Damit das Miteinander von Nutztieren, Bäuerinnen und Bauern sowie Erholungssuchenden gut funktioniert, ist umsichtiges Verhalten gefragt.“

„Unsere Almen stehen für alles, was den Sommertourismus in Österreich ausmacht: Natur, Erholung, Ursprünglichkeit. Aber: Almen sind kein Streichelzoo. Sie sind ein Ort, wo Landwirtschaft und Tourismus in Einklang wirken müssen“, so Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner. „Und gerade jetzt, wo viele Menschen ihre Ferien in den Bergen verbringen, ist es wichtig, Bewusstsein für ein sicheres Miteinander auf Almen zu schaffen.“ Damit es nicht zu einer unheimlichen Begegnung mit den Weichtieren kommt.
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