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Lust auf einen Arbeitsurlaub bei Bergbauern?

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Südtirol: Bergbauer bei der Bergmahd
Wer hat Lust einen Arbeitsurlaub auf einem Bergbauernhof zuwegebringen? Ob bei der Bergmahd oder beim Hüten der Kühe – Bergbauern in Südtirol und in der Schweiz suchen freiwillige Helfer (Foto: Popie, Wiki Commons)
Noch keine Ahnung, was im Urlaub machen? Dann gibt es hier mal eine Alternative: In 2.000 Meter Höhe Bergwiesen mähen und Kühe hüten. Freiwillige können im Sommer auf Bergbauernhöfen in der Schweiz und in Südtirol fest mit anpacken. Denn viele Bauernfamilien benötigen dringend freiwillige Helfer, die sie in der arbeitsreichsten Zeit des Jahres unterstützen.

Teilnehmen können auch Freiwillige aus Deutschland und Österreich, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit, mit. Aktuell werden allein in der Schweiz noch 800 Freiwillige gesucht.

Die Zahl der auf Hilfe angewiesenen Bauernfamilien nimmt in den Alpen von Jahr zu Jahr zu. Im vergangenen Jahr halfen 688 Freiwillige in 94 notleidenden Bauernfamilien in den Schweizer Bergen mit.

Auch in Südtirol bitten immer mehr Berghöfe um Unterstützung, die Arbeit dort ist besonders bei deutschen Freiwilligen ausgesprochen beliebt.

2014 nahmen in Südtirol mehr als 2.400 Helfer teil, von denen drei Viertel aus Deutschland kamen. Teilnehmen kann jeder ab 18, der körperlich und geistig fit ist und Interesse an der Landwirtschaft hat.

Geld gibt es für die ehrenamtliche Arbeit zwar nicht, aber Unterkunft und Verpflegung werden vom Bauernhof gestellt. Die An- und Abreise wird von den freiwilligen Helfern selbst getragen.

Die arbeitswilligen Urlauber werden aus sozialen Gründen an Bauernfamilien vermittelt, in denen es z.B. aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen zu Arbeitsüberlastungen kommt. Wegen der oft abgelegenen und steilen Bewirtschaftungsflächen können viele Arbeiten nur in Handarbeit erledigt werden.

Manche Höfe sind ausschließlich über eine Seilbahn oder zu Fuß erreichbar. Fällt nur eine Person in der Familie aus, kann der ganze Hof schnell in existenzielle Sorgen geraten.

Die Mindestdauer der Freiwilligenarbeit im Gebirge beträgt eine Woche, längere Einsätze sind gern gesehen und finden nicht nur in der Landwirtschaft statt. Viele Bauernfamilien benötigen zusätzlich Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder im handwerklichen Bereich.