Die staatliche Czech Aeroholding verkaufte 44 Prozent der nationalen Fluggesellschaft Czech Airlines (ČSA a.s.) an die koreanischen Fluggesellschaft Korean Air. Česká spořitelna, die tschechische Tochter der Erste Group Bank AG und die größte Bank Tschechiens, agierte dabei als alleiniger Finanzberater des Verkäufers. Der Verkaufspreis belief sich auf 2,64 Millionen Euro – ein Schnäppchen.
Franz Hochstrasser, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Erste Group, erklärte dazu: „Einer strategischen Partnerschaft mit einem Unternehmen aus Asien beizutreten, dessen Wirtschaft schnell wächst und das in vielen Industriezweigen erfolgreich ist, stellt die Basis für die Weiterentwicklung der tschechischen Flugzeugindustrie dar. Die Ambitionen des Václav Havel Flughafens, ein Transfer-Hub in Zentral- und Osteuropa zu werden und dem globalen Luftfahrtnetzwerk beizutreten, werden zusätzlich bestärkt.“
Petr Vlasák, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes und Direktor für Finanzen und Personal bei Czech Aeroholding, betont: „Wir haben eng mit dem M&A-Team von Česká spořitelna zusammengearbeitet und schätzen es als gründlichen und zuverlässigen Partner. Deren Unterstützung trug maßgeblich zu dem erfolgreichen Verkauf der Minderheitsbeteiligung an Czech Airlines bei.“
Dies ist die erste Investition der Korean Air im Ausland. Erste Group Analysten sind der Meinung, dass „asiatische Unternehmen ihre Präsenz in Zentral- und Osteuropa nach ihrer EU-Integration deutlich ausgeweitet haben.
Die Region – insbesondere die Sektoren Sachgütererzeugung, Anlagenbau, Handel und Immobilien – sind für südkoreanische Investoren schon seit längerer Zeit attraktiv. Zu den prominentesten Investoren zählen Unternehmen wie Hyundai Motor und Samsung in Tschechien sowie KIA in der Slowakei. Die Präsenz Zentral- und Osteuropa bietet ihnen den perfekten Zugang zum gemeinsamen Verbrauchermarkt der EU bei gleichzeitig günstigen Arbeitskosten.