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Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus?

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Neue Arbeitswelt: New Work
Die Digitalisierung verändert das Konzept von Arbeit: New Work ist die Arbeitswelt der Zukunft (Foto: GCB, MIchael Pasternack)

New Work ist mehr als nur ein Buzzword. Dieser Ausdruck prägt gegenwärtig – gemeinsam mit Begriffen wie digitale Transformation und Arbeitswelt 4.0 – die Diskussionen über das Arbeiten von morgen. Damit müssen wir uns besser früher als später auseinandersetzen. Durch die Auswirkungen der Digitalisierung entwickeln wir uns zunehmend von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft. Dies bedeutet auch, dass sich das Konzept von Arbeit verändern wird. New Work beschreibt demnach die Arbeitswelt der Zukunft.

New Work – zu Deutsch Neue Arbeit – geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück. Dieser entwickelte ein alternatives Arbeitsmodell als Gegenentwurf zum Kapitalismus, welches die Kreativität und Persönlichkeit eines Mitarbeiters in den Vordergrund stellt. Die grundlegenden Werte von New Work sind demnach Freiheit, Selbstbestimmtheit und Gemeinschaft.

Schon heute erlauben Smartphones und Laptops praktisch orts- und zeitunabhängig zu arbeiten. Selbstbestimmtes Arbeiten zählt zu den neuen Bedürfnissen der Mitarbeiter von morgen. Hierbei spielen flache Hierarchien eine wichtige Rolle. In Zukunft brauchen wir flexiblere Modelle für unsere Arbeitswelt, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Dies betrifft nicht nur die Lockerung von fixen Arbeitszeiten, sondern auch die Flexibilität der Arbeitsumgebung.

Sabine Sauber
Sabine Sauber
In einem Kurzinterview mit dem GCB German Convention Bureau erklärt Sabine Sauber, Head of Marketing bei Design Offices für Marketing und Kommunikation und PR, warum wir in Zukunft verschiedene Arbeitsumgebungen brauchen. Die Diplom-Designerin hat eine langjährige Erfahrung in Kommunikation, Markenführung und Creation u.a. als Art Director bei verschiedenen Agenturen und in der Lehre. Und als Fan von New Work nutzt sie selbst gerne die verschiedenen Arbeitsumgebungen deutschlandweit.

Was bedeutet New Work eigentlich?
Sabine Sauber: New Work ist für mich die Freiheit, meinen Arbeitsalltag flexibel gestalten zu können. In einem Arbeitsumfeld, das mich inspiriert und kreativer macht. Und das zusammen mit Menschen, die Lust haben, täglich Neues zu wagen und auszuprobieren. Wir besitzen die große Möglichkeit, die Veränderungen der heutigen Zeit wirklich mitzugestalten. Die Chance sich neu zu erfinden, innovativ zu sein und Dinge zu hinterfragen, war nie so groß wie heute. Wir sollten mit Freude die Chance dieser Veränderung nutzen und keine Angst davor haben.

Wie sehen die Arbeitslandschaften von morgen aus?
Sabine Sauber: Es geht nicht darum zu entscheiden, brauche ich ein Büro, Open Space oder gehe ich nur noch ins Homeoffice. Wir brauchen heute Landschaften, die uns für jede Aufgabe im Arbeitsalltag auch räumlich immer die richtige Situation bieten. Beispielsweise brauche ich bei einem Kreativworkshop mit meinem Team etwas anderes, als wenn ich konzentriert an einer Sache arbeite. Diese unterschiedlichen Situationen muss das Arbeitsumfeld abdecken. Wir brauchen eine Landschaft, in der ich frei entscheiden kann, wo ich welche Aufgaben tue.

Welche räumlichen Veränderungen werden zukünftig nötig sein?
Sabine Sauber: Laut Studien aus den USA wird im Jahr 2020 etwa 40 Prozent aller Arbeit als Projektarbeit absolviert. Das hat natürlich eine direkte Auswirkung auf die Arbeitswelt. Wir brauchen zukünftig eine hohe Flexibilität, Projektteams unterzubringen, die nur für einen begrenzten Zeitraum tätig sind. Daher brauchen wir Räume, die komplett flexibel in der Nutzung sind. Sie müssen Inspirationen bieten, Kreativität erlauben und die Innovationen, die wir hervorbringen wollen, auch unterstützen.