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Flugsicherheit: 119 Airlines haben EU-Verbot

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Flugsicherheit: 119 Airlines haben Betriebsverbot in der Europäischen Union (Foto: Ralph Klein, Pixabay)
Flugsicherheit: 119 Airlines haben Betriebsverbot in der Europäischen Union (Foto: Ralph Klein, Pixabay)

Die EU hat global die strengsten Normen für die Flugsicherheit. Zwar arbeiten die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten gemeinsam mit den Behörden anderer Länder an der Durchsetzung solcher Standards in der Flugsicherheit weltweit, doch gibt es immer noch einige Fluggesellschaften, deren Betrieb unter Bedingungen erfolgt, die unter dem notwendigen Sicherheitsniveau liegen. Deshalb hat die Europäische Kommission in Abstimmung mit den Flugsicherheitsbehörden der Mitgliedstaaten schon vor Jahren beschlossen, Luftfahrtunternehmen, die für unsicher befunden werden, Landung und Start auf EU-Flughäfen zu untersagen.

Dazu die für Verkehr zuständige EU-Kommissarin Violeta Bulc: „Die EU-Sicherheitsliste ist eines unserer wichtigsten Instrumente, um die Flugsicherheit in Europa auf höchstem Niveau zu halten. Besonders freue ich mich, dass wir nach Jahren der Arbeit heute alle Luftfahrtunternehmen aus Indonesien von der Liste streichen können. Dies stellt unter Beweis, dass sich harte Arbeit und enge Zusammenarbeit auszahlen. Außerdem begrüße ich es sehr, dass wir nun über ein neues System verfügen, mit dem verhindert wird, dass unsichere Luftfahrzeuge in den europäischen Luftraum gelangen.“

In der EU-Liste für Flugsicherheit werden Luftfahrtunternehmen angeführt, für die in der Europäischen Union Flugverbote oder Betriebsbeschränkungen gelten, weil sie die internationalen Sicherheitsnormen nicht erfüllen. Die Garantie höchster Flugsicherheitsstandards für die Bürgerinnen und Bürger in Europa ist eine der obersten Prioritäten der Luftfahrtstrategie der Kommission.

Im Zuge der neuen Aktualisierung wurden alle in Indonesien zugelassenen Fluggesellschaften von der Liste gestrichen, weil sich die Lag der Flugsicherheit in dem Land verbessert hat. Alle indonesischen Luftfahrtunternehmen waren 2007 wegen Sicherheitsbedenken auf die EU-Liste für Flugsicherheit gesetzt worden. Zwar wurden einige von ihnen (sieben insgesamt) in den letzten Jahren wieder gestrichen, die Mehrzahl der indonesischen Fluggesellschaften hingegen wurde bis heute weiter in der Liste geführt.

Die EU-Liste für Flugsicherheit dient nicht nur der Wahrung eines hohen Sicherheitsniveaus in der EU, sondern hilft den betroffenen Ländern auch bei der Verbesserung ihrer Sicherheitsstandards. Darüber hinaus ist die Liste zu einem wichtigen Präventionsinstrument geworden. Sie motiviert Länder mit Sicherheitsproblemen dazu, Maßnahmen zu ergreifen, bevor eine Betriebsuntersagung ausgesprochen werden muss.

Diese Airlines gefährden die Flugsicherheit!

  • 114 Fluggesellschaften aus 15 Staaten wegen mangelnder Sicherheitsaufsicht durch die Luftfahrtbehörden in diesen Ländern;
  • fünf einzelnen Fluggesellschaften aufgrund von Sicherheitsbedenken, die sich allein auf diese Unternehmen beziehen: Iran Aseman Airlines (Iran), Iraqi Airways (Irak), Blue Wing Airlines (Suriname), Med-View Airlines (Nigeria) und Air Zimbabwe (Simbabwe).
  • Sechs weitere Fluggesellschaften dürfen die EU nur mit bestimmten Luftfahrzeugmustern anfliegen: Afrijet und Nouvelle Air Affaires SN2AG (Gabun), Air Koryo (Demokratische Volksrepublik Korea), Air Service Comores (Komoren), Iran Air (Iran) und TAAG Angola Airlines (Angola).
  • Darüber hinaus setzt setzt Eurocontrol ab sofort ein neues System ein, das verhindern soll, dass unsichere Luftfahrzeuge in den europäischen Luftraum gelangen. Seit November 2016 ist für alle Nicht-EU-Luftfahrzeuge, die die Union anfliegen, die sogenannte Genehmigung für Drittlandbetreiber (Third Country Operators Authorisation, TCO) erforderlich.

    Die Fluglotsen aller Mitgliedstaaten werden durch das neue System gewarnt, wenn ein Flugzeug, das über keine solche Genehmigung verfügt, in den Luftraum der Union fliegen soll. Dem Flugzeug wird dann der Eintritt in den Luftraum des betreffenden Mitgliedstaats verwehrt. Das neue System ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen der Kommission, Eurocontrol und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA).

    Luftfahrtexperten aus Deutschland betonen immer wieder, dass die Schwarze Liste der Europäischen Kommission nur für „relative“ Sicherheit sorge. Wenn eine Fluglinie nicht auf der Liste stehe, bedeute dies nicht automatisch, dass sie sicher sei. Die Liste wurde 2006 zum ersten Mal erstellt und wird seitdem regelmäßig aktualisiert.


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