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Lufthansa: Mit Wings-Konzept gegen Billigflieger

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Aufwärtstrend im Flugmarkt
Der Flugmarkt kommt wieder in Bewegung. Für österreichische Innovationsunternehmen ist der Aerospace-Markt eine große Chance (Foto: Lufthansa)

Aufwärtstrend im Flugmarkt
Mit dem neuen Wings-Konzept startet Lufthansa ihren Kampf gegen Billigflieger und Golfairlines (Foto: Lufthansa)
Jetzt wird es ernst mit dem Wings-Konzept der Lufthansa. Die am 9. Juli 2014 vorgestellte Qualitäts- und Wachstumsinitiative der Lufthansa Group nimmt Fahrt auf. Der Vorstand erhielt die Zustimmung des Aufsichtsrates zur Bestellung von zehn Airbus A320ceo für Eurowings. Damit hat das Aufsichtsgremium der Lufthansa Group den Weg für die geplante Umstellung auf einen wirtschaftlicheren Flugzeugtyp geebnet. Und den Kampf gegen Billigflieger und Golf-Airlines eröffnet.

Eurowings bedient mit einer Flotte von 23 Flugzeugen im Auftrag von Germanwings innerdeutsche und Europastrecken abseits der Drehkreuze Frankfurt und München. Um die gesamte Flotte mit Airbus-Flugzeugen auszustatten, werden ab 2015 aus dem Bestellvolumen des Konzerns weitere 13 A320 an Eurowings übertragen.

Die Umstellung der Eurowings-Flotte von den heute betriebenen Regionaljets des Typs Bombardier CRJ900 auf moderne A320ceo wird den Stückkostenvorteil der Düsseldorfer Fluglinie weiter vergrößern und damit die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Low Cost Airlines in Europa stärken.

Mit dem Wings-Konzept will die Lufthansa Group im Passagierverkehr ihre Marktposition in den Heimatmärkten Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien auch bei den Punkt-zu-Punkt-Verbindungen langfristig absichern.

Der Wettbewerb auf diesen Strecken abseits der großen Drehkreuze zeichnet sich durch überdurchschnittliches Wachstum im Privatreisesegment, sowie durch intensiven Wettbewerb mit stark expandierenden Low Cost Airlines aus.

Der Vorstand präsentierte dem Aufsichtsrat auch seine Pläne für ein neues kostengünstiges Angebot für Langstreckenverbindungen im Rahmen des Wings-Konzepts.

Eine Option zur Umsetzung dieses Konzepts könnte eine neue Plattform auf Basis der Fluggesellschaft Sun Express sein, die zu jeweils 50 Prozent von Lufthansa und Turkish Airlines betrieben wird. Darüber werden die Gespräche mit dem Star Alliance-Partner von Lufthansa weitergeführt.

Die neue Plattform soll das Angebot der Lufthansa Group mit bis zu sieben Airbus A330-300 ergänzen und im Herbst 2015 mit drei Flugzeugen in
München, Düsseldorf oder Köln starten. Im Fokus stehen dabei Destinationen, die ein überdurchschnittliches Wachstum im Privatreisesegment versprechen und das heutige Streckenangebot der Fluggesellschaften der Lufthansa Group abrunden.

Parallel zu der neu zu gründenden Langstreckenairline werden weitere Ideen im Interkontinentalverkehr entwickelt, um auch unter der Marke Lufthansa künftig wieder „privatreisedominierte“ Strecken profitabel fliegen zu können. Aus der Langstreckenflotte sollen dafür bis zu 14 Flugzeuge vom Typ Airbus A340-300 mit einer entsprechenden Kabine ausgestattet werden.

Diese A340-300-Teilflotte soll ab dem Winterflugplan 2015/2016 mit deutlich günstigeren Kosten fliegen, jedoch das hochwertige Reiseerlebnis eines Lufthansa-Fluges mit hohem Serviceanspruch und Komfortniveau den Geschäfts- und Privatreisenden bieten.

Die bis zu 14 Flugzeuge werden ohne First Class, mit 18 Business-Class-Sitzen, 19 Premium-Economy-Sitzen und 261 Economy-Sitzen starten und vor allem neue Privatreiseziele anfliegen oder Märkte bedienen, aus denen sich Lufthansa ohne kostengünstiges Angebot zurückziehen müsste.

„Die Kombination aus der Qualitäts- und Premiumpositionierung unserer Kernmarken und der Entwicklung neuer Plattformen für das dynamisch wachsende, aber preissensible Privatreisesegment, ist unser Weg in eine erfolgreiche Zukunft der Airlines in der Lufthansa Gruppe“, sagte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG.

Dadurch werde das erfolgreiche Multi-Hub-System mit seinen wichtigen Drehkreuzen in Frankfurt, München, Zürich, Wien und Brüssel gestärkt. Zugleich gebe diese Strategie dem Unternehmen Handlungsspielräume, um auch in solchen Segmenten zu wachsen, in denen die klassischen Qualitätsmarken der Lufthansa Group nicht an der Marktentwicklung partizipieren können.

Neben dem Wachstumskonzept für die Lufthansa Group Airlines genehmigt der Aufsichtsrat eine Investition der Lufthansa Technik AG in Höhe von 60 Millionen Euro am Standort Frankfurt. Am Osthafen plant die Techniksparte des Konzerns den Bau einer neuen Räder- und Bremsenwerkstatt. Bereits Anfang 2017 soll das neue Gebäude in Betrieb genommen werden.

Mit dem neuen Betrieb kann Lufthansa Technik als weltweit führender Anbieter von flugzeugtechnischen Dienstleistungen auch in dem wichtigen
Segment Räder- und Bremseninstandsetzung weiter wachsen. Damit sichert Lufthansa Technik die bestehenden qualifizierten 130 Arbeitsplätze am Standort Frankfurt und schafft Optionen für weiteres Wachstum.

Ziel ist es, den Bau mit modernster Gebäudetechnik auszustatten, um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung um 30 Prozent zu übertreffen.

Ob die Lufthansa Group mit all diesen Zielsetzung ihr Ziel, nämlich die Ertragskraft zu steigern und ein besseres Bilanzergebnis vorzulegen, wird sich erweisen. Noch ist der Kampf gegen die Billigflieger und Golf-Airlines nicht entschieden.