Start News Warum erschweren EU-Regierungen die Einreise jungen Freiwilligen?

Warum erschweren EU-Regierungen die Einreise jungen Freiwilligen?

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Jugendliche aus Europa helfen Kindern in Nepal. Aber warum wird jugendlichen Freiwilligen aus Drittstaaten die Einreise in die EU so schwer gemacht? (Foto: Ruby Charice-Sartori, VoluNation)

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Jugendliche aus Europa helfen Kindern in Nepal. Aber warum wird jugendlichen Freiwilligen aus Drittstaaten die Einreise in die EU so schwer gemacht? (Foto: Ruby Charice-Sartori, VoluNation)
Wer freiwillig helfen will, soll leichter und billiger zu einem EU-Visum kommen. Aber wollen das die EU-Regierungen wirklich? Warum werden Freiwillige anders behandelt als Studenten und Wissenschaftler?

Immer wieder wird Jugendlichen Freiwilligen die Einreise in die Europäische Union aus verschiedenen Motiven schwer gemacht. Deshalb fordern EU-Jugendorganisationen schnellere und günstigere Visa für Freiwillige, Voluntäre, aus Drittstaaten.

Unterstützt wird dieser Vorschlag von Europaparlament und EU-Kommission. Doch die Regierungen der EU-Staaten stellen sich quer. Sie wollen die Einreise nur Wissenschaftlern und Studenten erleichtern, Freiwillige sollen von den neuen Regelungen nicht profitieren.

Konkret geht es um die Überarbeitung von zwei EU-Richtlinien, die den Zugang und Aufenthalt u.a. von Freiwilligen, Schülern, Studenten und Wissenschaftlern aus Nicht-EU-Ländern regeln.

Bereits 2013 legte die EU-Kommission zahlreiche Empfehlungen zur Überarbeitung der Richtlinien vor, die diesem Personenkreis die Einreise erleichtern sollen. Sie werden im aktuellen, Anfang Dezember 2014 vorgestellten Entwurf des Rates der Europäischen Union jedoch kaum berücksichtigt.

Heiner Häntze, Geschäftsführer von VoluNation, erklärt hierzu: „Organisationen wie das Europäische Jugendforum kritisieren insbesondere die uneinheitlichen Regelungen der EU-Staaten bei der Visa-Vergabe, die für Bewerber oft mit hohen Kosten verbunden sind. Viele der meist jungen Interessenten können es sich finanziell daher nicht leisten, ein Visum zu beantragen und müssen auf Freiwilligenarbeit verzichten.“

Dabei ist die EU schon aus demographischen Gründen dringend auf deren Unterstützung angewiesen, was auch von der EU-Kommission bestätigt wird. Für die Visa-Erteilung werden daher einheitliche, für die EU-Mitgliedsstaaten verbindliche Regelungen und niedrige Gebühren gefordert.

Das ist vorerst vom Tisch: Die Mitgliedsstaaten sollen auch weiterhin das Recht behalten, Visa-Bestimmungen und die Gebühren-Höhe selbst festzulegen. Wenn sich die Regierungschefs mit ihrem Entwurf durchsetzen, dürfen sich die Botschaften darüber hinaus bei der Bearbeitung von Visa-Anträgen 90 Tage Zeit lassen – die geforderte Verkürzung auf 60 Tage lehnen sie ab. Die Beratungen darüber werden von den EU-Parlamentariern fortgesetzt.

VoluNation ist Spezialist für weltweite Freiwilligenarbeit. Neben einem umfassenden Beratungsangebot bietet VoluNation kurzfristig buchbare Freiwilligenprojekte in mehreren Staaten Afrikas, Asiens und Südamerikas an. Weitere Informationen sind im Internet unter www.VoluNation.com erhältlich.