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Wo gab es weltweit die meisten Streiks?

Streikhochburg Europa: A3M Global Monitoring analysiert weltweit die Streiks der vergangenen zwei Jahre. Hohe Streikgefahr herrscht nach wie vor in Italien

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Die meisten Streiks – sei es gegen die Klimapolitik oder für mehr Geld und bessere Arbeitsverträge in der Luftfahrt – gab es in den letzten zwei Jahren in der EU (Foto: Pixabay)
Die meisten Streiks – sei es gegen die Klimapolitik oder für mehr Geld und bessere Arbeitsverträge in der Luftfahrt – gab es in den letzten zwei Jahren in der EU (Foto: Pixabay)

Streiks, Proteste, Aufmärsche und Demonstrationen: Weltweit am streikfreudigsten zeigten sich in den vergangenen zwei Jahren traditionell europäische Länder. Die meisten Streiks gab es in Italien. In den vergangenen zwölf Monaten traten italienische Bürger 40 Mal in den Arbeitskampf. Im Jahr zuvor waren es 41 Mal, darunter auch ein landesweiter Generalstreik im Transportwesen im Herbst 2018.

Auch in Frankreich nahmen viele Menschen ihr Streikrecht wahr, allerdings sank die Zahl der Arbeitsniederlegungen von 37 auf 27 im Jahr 2019. Deutschland liegt europaweit im Mittelfeld und verzeichnete einen Anstieg von elf auf 21 Streiks.

In Spanien gingen die Menschen ebenfalls öfter für ihre Rechte auf die Straße. Die Zahl der Arbeitskämpfe und Demonstrationen erhöhte sich von 21 auf 30. Weniger Befürchtungen wegen Streiks mussten Reisende dieses Jahr in Griechenland haben. Nur acht Streiks zählte A3M Global Monitoring, während im Vorjahr noch 18 Arbeitsniederlegungen stattfanden. Wenige bis gar keine Streiks ereigneten sich im Analysezeitraum in Osteuropa oder Skandinavien.

Südamerika: Die meisten Streiks in Argentinien

Nahezu streikfrei waren in den vergangenen zwei Jahren die USA und Kanada. In diesem Land wirkten sich die Arbeitsniederlegungen hauptsächlich regional aus, wie beim Streik von Hotelangestellten einer Hotelkette in Vancouver und Toronto im Jahr 2018. Auch einige Länder in Lateinamerika wie Chile oder Uruguay sind nur selten von Streiks betroffen.

In Mexiko zählte A3M Global Monitoring in den vergangenen zwölf Monaten gar keine Streiks. Vergleichsweise streikfreudig präsentieren sich die Menschen in Argentinien. Sie gingen in den vergangenen zwölf Monaten 14 Mal auf die Straße im Vergleich zu zehn Mal im Vorjahreszeitraum. Im Juni 2018 schränkte beispielsweise ein landesweiter Generalstreik das öffentliche Leben stark ein.

Größere Auswirkungen für Reisende brachte auch der Generalstreik in Bolivien mit sich, der am 23. Oktober 2019 begonnen hatte.

Indien als Streik-Ausreißer in Asien

Größtenteils unbekannt sind Arbeitslegungen in weiten Teilen Asiens. So gab es in den vergangenen zwei Jahren in Thailand, Malaysia oder Vietnam keinerlei Streiks. Auch in Japan und China verzichteten Menschen auf dieses Druckmittel.

In Russland wurden laut der Auswertung von A3M Global Monitoring ebenfalls keine Streiks verzeichnet. Streikfrei sind erwartungsgemäß auch Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Iran oder die Türkei.

Schon etwas häufiger kommen Arbeitskämpfe in Südkorea und Nepal vor. In diesem Jahr sorgten in dem Land schon drei landesweite Streiks für Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Einen Ausreißer in Sachen Streiks in Asien bildet Indien. Sieben Arbeitsniederlegungen, darunter auch ein landesweiter Generalstreik Anfang des Jahres, verzeichnete A3M Global Monitoring in den vergangenen zwölf Monaten, und damit eine weniger als im Vorjahreszeitraum.

In Afrika ist die Streiklust gering

Auch in Afrika ist das Risiko für Reisende, in einen Streik zu geraten oder davon betroffen zu sein, gering. In Namibia oder der Elfenbeinküste gab es in den vergangenen zwölf Monaten keine Streikmaßnahmen. In Südafrika zählte A3M Global Monitoring drei Arbeitsniederlegungen.

Nicht besonders streiklustig sind laut A3M die Menschen in Afrika (Foto: Pixabay)
Nicht besonders streiklustig sind laut A3M die Menschen in Afrika nicht so in Nordafrika (Foto: Pixabay)

Von eins auf drei ist die Zahl der Streiks in Nigeria in den vergangenen zwei Jahren gestiegen und damit immer noch verhältnismäßig niedrig. Keine Streikaktivitäten wurden in den vergangenen zwölf Monaten in Ägypten oder Marokko festgestellt.

Etwas anders sieht es in Tunesien aus. Dort stieg die Zahl der Arbeitsniederlegungen von drei auf sieben in den vergangenen zwei Jahren. Bei einem landesweiten Generalstreik Anfang 2019 stand das öffentliche Leben beispielsweise nahezu still.

Australien und Neuseeland: Relativ ruhig

Kaum eingeschränkt durch Proteste werden Menschen in Australien oder Neuseeland. Mit jeweils drei Arbeitsniederlegungen in den vergangenen zwölf Monaten fällt das Risiko für Streiks moderat aus. Häufig waren die Menschen nur regional von Arbeitskämpfen betroffen, wie bei Streiks der Metro in Melbourne im August 2019 oder regionalen Bahnstreiks in Auckland und Wellington im Dezember 2017.


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