
Die Angst vorm Fliegen ist unbegründet. Das zeigt die aktuelle Statistik. Trotz des stetigen Anstiegs der Passagierzahlen ist die Zahl der Todesopfer in der zivilen Luftfahrt deutlich rückläufig. Auch wenn die Unglücke am Jahresende 2024 erschütternd waren, zeigt die Statistik klar: Fliegen ist und bleibt eine der sichersten Formen des Reisens. Denn Sicherheit hat in der Luftfahrt oberste Priorität.
Die ohnehin schon geringe Zahl der Verunglückten geht kontinuierlich weiter zurück. Die aktuelle Graphik zeigt, dass wegen der außerordentlich niedrigen Unfallzahlen zwar schon einzelne Unglücke, wie der schwere Unfall der Jeju Air am 29. Dezember 2024 bei der Landung am südkoreanischen Flughafen Muan, eine sichtbare Abweichung von den Vorjahresstatistiken verursachen.

Dieser Unfall alleine hat die Zahl der Unfallopfer 2024 mehr als verdoppelt. Das ändert aber nichts am weiterhin sehr niedrigen Unfallniveau und der stetig sinkenden Entwicklung der Unfallzahlen – besonders in Relation zum Wachstum des Luftverkehrs.
Denn laut Prognosen der UN-Luftfahrtorganisation ICAO beförderten Airlines im vergangenen Jahr rd. 4,67 Mrd. Passagiere. In den 1970er-Jahren waren es durchschnittlich rund 440 Millionen, also weniger als ein Zehntel.
Die statistische Wahrscheinlichkeit, durch einen Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, lag in den 1970er-Jahren im Durchschnitt bei 1 zu 264.000, im vergangenen Jahr bei 1 zu 13.968.838. Fliegen war 2024 also 53 Mal sicherer als in den 1970ern.
Das gelingt nur, weil Sicherheit für alle am Luftverkehr Beteiligten höchste Priorität hat. Das gilt sowohl für die Sicherheit im Betrieb von Flugzeugen und bei den Abläufen am Flughafen (Safety) als auch für die Abwehr von äußeren Angriffen (Security).
Sicherheitsrelevante Systeme in einem Flugzeug sind mindestens doppelt, manchmal sogar dreifach vorhanden und müssen eine sehr geringe Ausfallwahrscheinlichkeit aufweisen, um überhaupt zugelassen zu werden (0,00000001 % Ausfallwahrscheinlichkeit um genau zu sein).
Die Hersteller entwickeln detaillierte Wartungs- und Instandhaltungsvorschriften, die einem umfassenden Prüf- und Genehmigungsprozess durch die zuständigen Behörden unterliegen. Flugzeuge werden anschließend in festgelegten Intervallen routinemäßigen Wartungen unterzogen.
Darüber hinaus führt der technologische Fortschritt zu kontinuierlichen Verbesserungen, die die Zuverlässigkeit der Flugzeuge erhöhen und ihre Anfälligkeit für Störungen verringern. Dazu trägt das Grundprinzip des „non punitive reportings“ bei.
Weil die Luftfahrt aus jedem Zwischenfall lernt, ist es wichtig, dass alle Zwischenfälle, also auch diejenigen, bei denen nichts passiert ist, berichtet, analysiert und in Zukunft vermieden werden. Das geht nur, wenn sich alle darauf verlassen können, dass Fehler ohne Sorge vor Konsequenzen berichtet werden können.
Luftfahrtpersonal unterliegt höchsten Anforderungen bei der Auswahl, Ausbildung und Zuverlässigkeit. Mitarbeitende am Flughafenvorfeld, bei Sicherheitskontrollen oder mit direktem Flugzeugkontakt durchlaufen ebenso behördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung wie Piloten, Flugbegleiter und Fluglotsen, die ihre Lizenzen regelmäßig durch Trainings und Flugeinsätze erneuern müssen.
Die medizinische Tauglichkeit wird fortlaufend geprüft. Flugdienst- und Ruhezeiten sind behördlich geregelt, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Der Luftverkehr ist grenzüberschreitend, weshalb Sicherheitsregeln international abgestimmt sind. Die ICAO entwickelt verbindliche Standards und Empfehlungen (SARPS) für sichere und effizientere Abläufe.
Die European Aviation Safety Agency EASA, eine Agentur der EU detailliert und ergänzt diese Regeln, die österreichische Flugsicherheitsbehörde Austro Control (und alle anderen nationalen Behörden) überwachen die Einhaltung durch Audits.
Alle am Flugbetrieb beteiligten Unternehmen müssen ein Safety Management System (SMS) einrichten. Dieses genehmigte Sicherheitsmanagement steuert sämtliche Sicherheitsmaßnahmen und umfasst auch kontinuierliches Risikomanagement.
Alle Personen und Waren passieren vor dem Zugang zum Sicherheitsbereich des Flughafens eine Kontrolle. Dabei wird auf Sprengstoff und gefährliche Gegenstände geprüft. Diese Kontrollen erfolgen nach festen Vorgaben. Auch für Kontrollpersonal und Sicherheitstechnik gelten einheitliche Standards, eine Beauftragung von privaten Sicherheitsdienstleistern ist also problemlos.
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