Müssen Unternehmen mit höheren Kosten für Geschäftsreisen in 2015 rechnen oder bleibt alles wie gehabt? Die Analysten von American Express sind optimistisch. Laut dem American Express Global Business Travel Forecast 2015 bleiben die Flugtarife in Europa 2015 voraussichtlich stabil – bei den Transatlantikflügen könnten die Preise sogar fallen.
Nur im Hotelbereich ist ein moderater Anstieg der Tarife in fast allen Ländern und Kategorien in der EMEA-Region zu erwarten.
Jedes Jahr liefert American Express Global Business Travel-Abonnenten Prognosen zu mehr als 2000 Preiskategorien, unter anderem in den Bereichen Flug- und Hoteltarife sowie Mietwagengebühren, für die Gebiete Nord- und Lateinamerika sowie Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) und Asienpazifik (APAC). Ergänzt wird der Bericht durch Empfehlungen für Reisemanagement-Programme.
„Ein Trend, der uns weiter begleiten wird, ist der Ausbau des internationalen Bahnverkehrsnetzes in Europa, mit dem staatliche und private Investoren die Weichen für die Zukunft des grenzüberschreitenden Fernverkehrs stellen“, so Caroline Strachan, Vice President von Global Business Consulting, EMEA, American Express Global Business Travel.
„Zwar werden sich diese Initiativen auf kurze Sicht nicht nennenswert auf Geschäftsreisen auswirken, auf lange Sicht jedoch gewinnt das Bahnfahren hierdurch als Alternative oder Ergänzung zu Flugreisen an Attraktivität“, sagt sie.
Was den Flugverkehr angeht, wird die Nachfrage für Kurzstrecken 2015 voraussichtlich schneller zurückgehen als das Angebot, was nur moderate Preiserhöhungen zur Folge hat. Für Langstrecken gilt, dass ein langsames Wachstum der BIPs in der Region große Preissprünge für Langstrecken- flüge eher unwahrscheinlich machen.
Möglicherweise werden die Kapazitäten für Transatlantikflüge nicht ganz ausgereizt, was den Preis- druck auf die entsprechenden Tarife erhöhen könnte. Die Tarife für Asienflüge werden 2015 aufgrund der steigenden Nachfrage allerdings weiter ansteigen.
Hier die Vorhersagen und Entwicklungen in der EMEA-Region auf einen Blick:
Flugreisen. In Europa bleiben die Flugtarife 2015 voraussichtlich stabil. Davon ausgenommen sind nur Transatlantikflüge, bei denen aufgrund höherer Kapazitäten nicht ausgeschlossen ist, dass die Preise fallen.
Im Zuge der Umsetzung von strengeren Reiserichtlinien scheint die Nachfrage nach Kurzstreckenflügen langsam abzunehmen. Einige Fluggesellschaften verringern deshalb bereits ihre Kapazitäten in diesem Segment.
Die zunehmende Präsenz von Fluggesellschaften aus den Golfstaaten sorgt voraussichtlich auch weiterhin für eine wettbewerbsorientierte Preisgestaltung. Jedoch wird das Angebot selbst nur geringe Auswirkungen auf den Markt haben, da Fluggesellschaften dazu übergehen, ihre vorhandenen Flotten neu auszurüsten, um die geänderte Nachfrage zu bedienen.
Im Nahen Osten und Afrika werden die steigenden Kapazitäten voraussichtlich zu einem Preisverfall bei Kurzstrecken im Business-Bereich und Langstrecken im Economy-Bereich führen.
Hotels. Die Prognose sieht einen moderaten Anstieg der Hoteltarife in fast allen Ländern und Kategorien in der EMEA-Region bei gleichzeitig stabiler Nachfrage voraus. Ab 2015 müssen Reisende in mehreren europäischen Städten wahrscheinlich Hotelsteuern entrichten, was Unternehmen wiederum eine genaue Vorhersage der Hotelpreise erschwert.
Im Nahen Osten und Afrika wirken sich die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen destabilisierend auf Hotelpreise aus, die von Land zu Land stark variieren können.
Die drei Hauptfaktoren für diese Unsicherheiten sind Konfliktherde, Seuchen und natürliche Rohstoffvorkommen, also beispielsweise die Erschließung von Öl-, Gas- und Edelmetallreserven. Die sicheren Regionen des Nahen Ostens und Afrikas, beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate, verzeichnen einen Anstieg bei Preisen und Belegungsraten.
Transportmittel vor Ort. 2015 wird es in der EMEA-Region keine Veränderungen bzw. einen leichten Rückgang der Kosten für den Transport vor Ort geben. Grund dafür ist der stärkere Wettbewerb in mehreren Ländern. Mehrere wichtige Mietwagenfirmen bauen ihr Geschäft in Europa aus und entwickeln neue Wege, um die Einnahmen durch Zusatzleistungen zu steigern.
Beim Bahnverkehr wird die Zusammenarbeit der Gesetzgeber und Privatunternehmen in Europa Früchte in Form von Initiativen tragen, mit denen der grenzüberschreitende Bahnverkehr weiter an Fahrt gewinnt.
Schon heute machen Reisen in Hochgeschwindigkeitszügen 30 Prozent des Fernverkehrs im europäischen Bahnnetzwerks aus (lt. „The Rail Journey to 2020“, Amadeus IT Group SA, 2013) und einige Länder der Region planen weitere Hochgeschwindigkeitsstrecken, die zu einem schrittweisen Ausbau der Kapazitäten führen werden.
Background: Der Bericht ist ein wichtiges Arbeitsergebnis von EXPERT INSIGHTS, dem Forschungsdienst von Global Business Consulting, der zudem noch monatliche Branchenanalysen, den Preisgestaltungsindex Business Travel Monitor sowie ausführliche Best-Practices und Benchmarking-Reports für Reiseprogramme erstellt.
Der Bericht greift auf Daten aus einer Vielzahl an Primärquellen zurück, unter anderem unternehmenseigenen Daten von Global Business Travel Monitor, der Datenbank mit ausgehandelten Tarifen von American Express Global Business Travel und gesammelten Transaktionsdaten.
Zusätzlich kommen Sekundärdaten zum Einsatz, beispielsweise von Smith Travel Research (STR) Global Hotel Reviews, Centre for Asia Pacific Aviation (CAPA), Airline Weekly und Projekten zu Wirtschaftsdaten von Economywatch.com.
Wer mehr länderspezifische Informationen zu Flug- und Hoteltarifen sowie Mietwagengebühren weltweit erfahren oder die detaillierte Studie erwerben will, kontaktiert GlobalBusinessConsulting@aexp.com
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