Das deutsche Außenamt in Berlin hat für Ägypten eine Teilreisewarnung veröffentlicht. Am 31. Oktober 2015 war ein Passagierflugzeug nach dem Start in Sharm el-Sheikh über dem Sinai abgestürzt. Die Absturzursache ist noch nicht restlos geklärt, doch immer mehr Indizien deuten auf einen Terroranschlag.
Der Flugverkehr von und nach Sharm el-Sheikh wurde von einigen Staaten und Fluglinien vorübergehend eingestellt. Touristen in Sharm El Sheikh wird empfohlen, Kontakt zu ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen. Auf Grund der derzeitigen Lage, ist mit Verzögerungen und eventuellen Flugausfällen zu rechnen.
Auch das österreichische Außenministerium empfiehlt in einer „partiellen Reisewarnung“ (Sicherheitsstufe 5) allen Geschäftsreisenden und Touristen bis auf weiteres aufgrund gesteigerter Abschlagsgefahr landesweit zu verstärkter Vorsicht.
Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat.
Es besteht im ganzen Land ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten.
Im Juli und August 2015 kam es vermehrt zu terroristischen Anschlägen gegen ägyptische Sicherheitsbehörden und kritische Infrastruktur, aber auch gegen westliche Einrichtungen.
Vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird dringend gewarnt.
Dies gilt auch für den Reiseort Taba. In diesen Regionen finden militärische Operationen statt, und es kam zu terroristischen Anschlägen. In Taba kam es im Februar 2014 zu einem Anschlag auf einen Reisebus mit koreanischen Touristen.
In allen anderen Regionen der Sinai-Halbinsel wird insbesondere von individuell organisierten und nicht durch staatliche Sicherheitskräfte begleiteten Überlandfahrten abgeraten, ebenso von unbegleiteten Busfahrten im Großraum Sharm al-Sheikh in Richtung Nuweiba und zum Katharinenkloster. Es wird empfohlen vor der Reise bei den Reiseveranstaltern nachzufragen.
Bei Angriffen der Terrormiliz ISIS gegen Stellungen der ägyptischen Sicherheitskräfte im Raum Sheikh Zuwayd auf der nördlichen Sinai-Halbinsel am 1. Juli 2015 kam es zu einer Vielzahl von Todesopfern.
Der über den nördlichen Teil der Sinai-Halbinsel (Gouvernorat Nord-Sinai) verhängte Ausnahmezustand wurde zuletzt Ende Juli 2015 um weitere drei Monate verlängert.
Es gilt dort auch eine tägliche Ausgangssperre von 19.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Gleichzeitig ist der Grenzübergang Rafah zum Gaza-Streifen bis auf weiteres geschlossen. Vor Versuchen, über den Sinai nach Gaza einzureisen, wird dringend abgeraten.
Warnung vor Reisen in entlegene Gebiete
Die ägyptischen Behörden haben die Grenzregionen zu Libyen und zum Sudan zu Sperrgebieten erklärt und Reisen dorthin untersagt, berichtet das Berliner Außenamt.
Am 13.09.2015 wurde im Bereich der westlichen Wüste, nahe Farafra, eine Touristengruppe versehentlich durch ägyptische Sicherheitskräfte beschossen; es gab mehrere Todesopfer. Auch wenn Ausflugsziele, die sich in den entlegenen westlichen und südlichen Wüstengebieten befinden, grundsätzlich mit einer Sondergenehmigung bereist werden können, wird derzeit dringend davon abgeraten.
Nach offizieller Verlautbarung des Tourismusministeriums vom 7.10.2015, sind Wüstentouren in der Libyschen Wüste (Richtung West und Südwest: Route: El Wahat – Siwa / El Wahat) mit Ausnahme der Weißen Wüste (West) nicht erlaubt. Camping in der Wüste ist ebenfalls untersagt. Übernachtungen sind nur in Hotels möglich.
Von Reiseveranstalter organisierte und angemeldete Tagestouren in die Weiße und die Schwarze Wüste sind grundsätzlich möglich. Reisenden wird empfohlen, sich bei Fragen zu der Anmeldepflicht der von ihnen geplanten Reisen in diesen Gebieten an ihren Reiseveranstalter zu wenden.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Ausdehnung der bestehenden Sperrgebiete ständigen Veränderungen unterliegt. Für den Bereich des Sinai (Zufahrt zum Suez-Tunnel) existieren derzeit Zufahrtsbeschränkungen für Geländefahrzeuge.
Das könnte Sie auch interessieren:
Malediven: Ausnahmezustand im Urlauberparadies
Das Sicherheitsrisiko in der Türkei wird größer!
Mehr Sicherheitskontrollen auf Europas Flughäfen