
Die Stellungnahme erfolgt vor Beginn der ITB am 9. März, auf der die Malediven in diesem Jahr offizielles Partnerland sind. Gleichzeitig ist 2016 das „Visit Malediven“-Jahr sowie das fünfzigjährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Deutschland.
Tourismusminister Moose Zahmer: „Es gab in den letzten Wochen einige bedauerliche und einseitige Berichterstattungen in Teilen der deutschen Medien, die mich und unsere Landsleute beim Lesen erschüttert haben. Sie entstellen die Wahrheit über unser Land, sowohl politisch als auch kulturell. Diese Vorwürfe sind unberechtigt, unwahr und haltlos.“
Zahmer: „Um es klar auszudrücken: Die Malediven bleiben eines der sichersten Urlaubsziele der Welt. Unser Angebot für internationale Touristen ist atemberaubend – und unsere Resorts gehören zu den besten der Welt. Von einem Anstieg des Extremismus zu sprechen, wobei die Malediven als Einzelfall genannt werden, ist nicht sehr konstruktiv.“
Das Land beteilige sich an den internationalen Bemühungen, den islamischen Extremismus zu bekämpfen, so der Minister. Zahmer: „In dieser Allianz stehen Deutschland und die Malediven Seite an Seite. 2015 war ein schwieriges Jahr für den Welttourismus, aber die Malediven haben uneingeschränkt für die Sicherheit der Besucher gesorgt, und dies hat höchste Priorität für die Regierung und ihre Partner. Es hat noch nie einen einzigen Fall eines Angriffs auf unsere Inseln gegeben, und wir sorgen dafür, dass es so bleibt. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, damit die Malediven der sicherste Ort der Welt bleibt.“
Erst kürzlich gründete der Malediven-Präsident ein Anti-Terror-Zentrum. Im letzten Monat fanden Treffen mit einer Auswahl an internationalen Regierungen und Behörden statt, um Ressourcen, Fachwissen und Informationen zu teilen.
Moose Zahmer: „Wir sind heute das einzige Millenniumsentwicklungsziel in Südasien – der Frauenanteil im öffentlichen Dienst ist einer der höchsten in Asien, die Alphabetisierungsrate liegt bei 98 Prozent, und es gibt ein kostenloses Gesundheits- und Bildungswesen. Unser Wirtschaftswachstum ist eines der größten auf unserem Kontinent. Das gibt uns Hoffnung für die Zukunft.“
Das deutsche Auswärtige Amt in Berlin empfiehlt auf Grund der anhaltenden politischen Instabilität Geschäftsreisenden und Touristen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, die Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen und sich insbesondere in der Hauptstadt Malé mit Vorsicht zu bewegen.
Der Transfer in die Resorts erfolgt in der Regel direkt vom Flughafen, so dass ein Aufenthalt in Malé nicht erforderlich ist.
Die Regierung der Malediven erteilt bis auf weiteres keine Visa bei Einreise („Visa on Arrival“) für Staatsangehörige der am schwersten von Ebola betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia, sowie an Personen, die sich innerhalb von 21 Tagen vor der Einreise in einem dieser Länder aufgehalten haben.
Es gibt Hinweise, dass auf den Malediven das Zika-Virus zirkuliert, es fehlen jedoch bisher die harten Fakten. Zika-Virus-Infektion verlaufen klinisch ähnlich wie Dengue-Fieber, allerdings kann sie für ungeborene Kinder eine Gefahr darstellen. Eine Impfung, eine Chemoprophylaxe oder eine spezifische Therapie stehen absehbar nicht zur Verfügung.
Das Auswärtige Amt empfiehlt Schwangeren generell von vermeidbaren Reisen in ZIKA-Virus-Ausbruchsgebiete abzusehen, da das Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau derzeit nicht ausgeschlossen werden kann.
Eine sexuelle Übertragbarkeit erscheint nicht ausgeschlossen. Der Gebrauch von Kondomen bis 28 Tage nach einer möglichen Exposition stellt bis zur wissenschaftlichen Klärung eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme dar.
In Relation zur Einwohnerzahl hat die Terrororganisation Islamischer Staat nirgendwo so viele Anhänger wie auf den Malediven. Den ideologischen Nährboden hierfür bereiten unter anderem von Saudi-Arabien finanzierte radikale Prediger. Dennoch beteuert der Tourismusminister, dass der islamische Inselstaat sicher sei.
Der Islam ist die alleinige Staatsreligion. Religionsfreiheit wird ausdrücklich ausgeschlossen: Die öffentliche Religionsausübung jeder anderen Religion ist verboten und unterliegt strafrechtlicher Verfolgung.
Das muslimische Glaubensbekenntnis ist Bedingung für die maledivische Staatsbürgerschaft, seit der Verfassungsrat im Dezember 2007 eine Verfassungsänderung verabschiedete. Auf dem aktuellen christlichen Weltverfolgungsindex der privaten Organisation Open Doors stehen die Malediven auf Platz 11 (Stand 2015, im Vergleich 2008: Platz 4, 2009: Platz 6, 2010: Platz 5, 2014: Platz 7).
Nicht-Muslime werden diskriminiert und die gesellschaftliche Kontrolle ist enorm. Zum 1. Januar 2008 wurde vielen Staatsbürgern, die Christen sind, die Staatsbürgerschaft entzogen. Mehr als 700 Christen wurden so zu Staatenlosen. Kirchen sind verboten; der Import christlicher Literatur ist untersagt. (Redaktion)
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