Start News Work-Life-Balance wird unterschätzt

Work-Life-Balance wird unterschätzt

3377
5

Wer geschäftlich reist, genießt dabei nicht unbedingt Freiheit: Nur 52 Prozent der in Deutschland ansässigen Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitern auf Dienstreisen generell, berufliche Termine mit privaten Interessen zu verbinden. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „Business Travel 2013“ von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV). Wer gute Mitarbeiter halten und für sich gewinnen möchte, muss darauf achten, wie sich deren Beruf und Privatleben miteinander vereinbaren lassen.

Dies gilt besonders bei Geschäftsreisen, denn Auswärtstermine erhöhen den Stress oft zusätzlich. Ein Ausgleich lässt sich schaffen, wenn die Mitarbeiter zwischen oder nach Geschäftsterminen privaten Aktivitäten nachgehen können – etwa Freunde besuchen, ein Museum oder eine Ausstellung.

Laut der Studie „Business Travel 2013“ ist 91 Prozent der Geschäftsreisenden eine solche flexible Einteilung wichtig. Doch nur die Hälfte der Arbeitgeber erlaubt dies generell. 34 Prozent lassen es nur in Einzelfällen zu, während 14 Prozent angeben, dies sei gar nicht im Sinne ihres Unternehmens.

Eine gute Work-Life-Balance ist in diesen Fällen gefährdet – besonders wenn man berücksichtigt, dass viele Mitarbeiter bereit sind, freie Zeit für den Job zu opfern, abends länger zu arbeiten oder am Wochenende. Auf Geschäftsreisen ist der Termindruck häufig noch größer, so dass den Mitarbeitern wenig Freiraum bleibt. Wenn sich dadurch der Stress erhöht, erschwert dies ein effizientes Arbeiten.

Work-Life-Balance macht Reisende zufriedener

„Statt ihre Mitarbeitern auf Geschäftsreisen zu viele Termine zuzumuten, sollten Unternehmen Angebote zur Work-Life-Balance schaffen“, sagt Stefan Vorndran, Vorsitzender des DRV-Ausschusses Business Travel.

Die Zusammenarbeit mit einem Geschäftsreisebüro erleichtert dies: Die Spezialisten helfen bei der individuellen Reiseplanung, die das Wohl der Mitarbeiter berücksichtigt. Sie wählen etwa Partnerhotels nach bestimmten Kriterien aus – beispielsweise danach, ob sie verkehrsgünstig gelegen sind und ob sie über Wellness-Einrichtungen und WLAN auf den Zimmern verfügen. Darüber hinaus beraten Geschäftsreisebüros die Unternehmen bei der Formulierung einer ausbalancierten Reiserichtlinie.

Dem Mitarbeiter stellen die Experten Informationen über sein Reiseziel sowie Smartphone-Apps zur Verfügung, die hilfreiche Tipps für den Aufenthalt vor Ort liefern. So erhält der Mitarbeiter einen motivierenden Einfluss auf die Gestaltung der Geschäftsreise, so dass sie nicht mehr nur aus einer belastenden Aneinanderreihung von Pflichtterminen besteht.

TRAVELbusiness-Background: Die Studie „Business Travel 2013“ wurde im Auftrag des Deutschen ReiseVerbands (DRV) durchgeführt. 100 Geschäftsführer, die selber regelmäßig auf Geschäftsreisen sind, sowie 100 geschäftsreisende Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern wurden dafür zum Thema Geschäftsreisen befragt.

Auf Geschäftsreisen setzen Unternehmen ihre wichtigste Ressource ein: den hochqualifizierten Mitarbeiter. Knapp 90 Prozent schicken ihre Mitarbeiter mit dem Ziel auf Reisen, Geschäftsabschlüsse unter Dach und Fach zu bringen oder zumindest vorzubereiten.

Der effizienten Gestaltung von Geschäftsreisen im Unternehmen misst die Chefetage jedoch trotzdem oft keine strategische Bedeutung zu. Dabei wird diese Aufgabe immer komplexer. Nicht nur Kosten, sondern auch andere Kriterien wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Sicherheit gilt es zu beachten.

Ziel der Initiative von Travel Management Companies im DRV ist es, Geschäftsreisen als strategisches Managementthema zu verankern und den Nutzen eines professionellen Geschäftsreisemanagements in Zusammenarbeit mit den Geschäftsreisebüros auf Entscheiderebene besser bekannt zu machen.

Das ist auch noch interessant!

Die versteckten Kosten von Geschäftsreisen
AirPlus International Travel Management Study 2013
Studie: Persönlicher Geschäftskontakt für Chefs unverzichtbar
Travel Stress Index deckt versteckte Geschäftsreisekosten auf
Die Höhen und Tiefen der weltweiten Geschäftsreisen
Hat Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen Nachrang?