Wer auf der sicheren Seite des Reisens sein will, sollte sich gut versichern. Laut einer Umfrage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) sind Stornoprobleme und Gepäckverlust die größten Ärgernisse der Reisenden. Unannehmlichkeiten, die mit der passenden Versicherung hätten vermieden werden können. Zwar kann auch die beste Reiseversicherung einen schönen und erholsamen Urlaub nicht garantieren, doch sie kann den Reisenden vor unerwartet hohen Kosten bewahren.
Ob ein Krankheitsfall im Ausland, eine beschädigte Fensterscheibe im Hotel oder verlorengegangenes Gepäck – es gibt mittlerweile für fast alle Eventualitäten eine Versicherung. Die passende Reiseversicherung zu finden, ist jedoch nicht immer einfach.
Reiseversicherung – ja oder nein? „Der Abschluss einer Reiseversicherung ist grundsätzlich ratsam, da diese je nach Paketumfang einen umfassenden Schutz vor hohen Kosten bietet“, empfiehlt zum Beispiel Walter Krahl, Geschäftsführer des Reiseveranstalters Ruefa.
Welche Reiseversicherung gehört ins Gepäck?
Zur Auswahl stehen entweder Einzel-Versicherungen oder Reiseschutz-Pakete, die sämtliche Bereiche abdecken. Einige Kreditkarten beinhalten ebenfalls oftmals einen gewissen Versicherungsschutz.
Je nach Anbieter variieren die enthaltenen Leistungen jedoch stark. Meistens besteht der Schutz ausschließlich für den Karteninhaber. Häufig müssen auch gewisse Voraussetzungen für den Versicherungsschutz erfüllt sein, wie ein gewisser Mindestumsatz oder das Bezahlen der Reisekosten mit der Karte.
Doch egal, für welche Polizze sich der Reisende entscheidet – für alle gilt: Vor Abschluss immer sorgfältig den Deckungsumfang, etwaige Haftungsausschlüsse oder Selbstbehalte überprüfen.
Was tun im Krankheitsfall? Auf der Rückseite der e-Card befindet sich die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK). Diese gilt auf Urlaubsreisen in den EU-Staaten, EWR-Staaten, der Schweiz, in Mazedonien, Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina.
In einigen Zielgebieten, selbst innerhalb der EU, sind Reisende jedoch häufig auf private Krankenanstalten angewiesen, die die EKVK dann nicht uneingeschränkt akzeptieren.
In Ländern außerhalb der EU – beispielsweise in Thailand, Ägypten oder den USA – ist die EKVK nicht gültig. Sämtliche Kosten müssen hier selbst bezahlt werden.
Der Abschluss einer zusätzlichen Reise-Krankenversicherung ist daher unbedingt zu empfehlen. Diese sollte die medizinischen Behandlungen, den Ersatz der medizinischen Heilkosten im Ausland sowie den Rücktransport ins Heimatland zu 100 Prozent decken.
Der Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung ist sinnvoll. Diese Versicherungen schützen vor hohen Stornogebühren bei Nichtantritt oder Abbruch der Reise. Jedoch sollten Urlauber die jeweiligen Versicherungsbedingungen genau beachten, denn nicht jeder Stornogrund wird zwangsläufig von der Versicherung gedeckt.
Eine Reisegepäck-Versicherung beinhaltet grundsätzlich das gesamte Reisegepäck des Reisenden. Doch Vorsicht: diese Polizzen sind häufig sehr teuer. Und wie bei allen Versicherungen gibt es auch hier große Unterschiede bei den versicherten Höchstgrenzen der einzelnen Anbieter.
Ist eine Reisehaftpflichtversicherung notwendig?
Reisehaftpflichtversicherungen decken Sach- und Personenschäden an Dritten, die der Versicherte durch Fehlhandlungen im Ausland verschuldet hat.
Dies betrifft zum Beispiel die Beschädigung von Einrichtungsgegenständen im Hotel. Grundsätzlich ist jeder unbeschränkt schadenersatzpflichtig, wenn auf Grund von eigenen Fehlhandlungen ein Schaden verursacht wird.
„Ohne Versicherung können Haftpflichtfälle existenzbedrohend werden, besonders wenn es sich um Personenschäden handelt. Insofern ist eine Reisehaftpflichtversicherung wirklich empfehlenswert“, sagt Walter Krahl. Auch hier gilt jedenfalls, den Deckungsumfang oder etwaige Deckungsausschlüsse genau zu beachten.
Ist eine Reise-Unfallversicherung ratsam?
Wer eine Reise plant, die besondere Risiken birgt, wie eine Bergtour oder bestimmte Sportreisen, sollte den Abschluss einer Reise-Unfallversicherung unbedingt in Erwägung ziehen. Diese ersetzt neben Bergungs- und Rückholungskosten grundsätzlich auch jene Kosten, die nach einem Unfall anfallen können – beispielsweise bei fortdauernder Invalidität. Doch auch hier gilt: vorab unbedingt den Deckungsumgang prüfen.
Wer auf „Nummer Sicher“ gehen will, ist mit einer Jahres-Reiseversicherung gut beraten. „Der größte Vorteil einer Jahresversicherung ist, dass man nicht ständig daran denken muss, was alles passieren könnte und ob man für einzelne Reisen im In- und Ausland versichert ist. Die Versicherung greift ab Verlassen des Wohnortes automatisch“, sagt der Ruefa-Geschäftsführer Walter Krahl. Informationen zu den Versicherungsvarianten und Paketen gibt es in allen Reisebüros.
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