Am Himmel ein Chaos, am Boden ein Chaos: Der Piloten-Streik der Lufthansa ist ein Schuss nach hinten. Die Reise- und Geschäftsreisebranche befürchtet im Piloten-Streik einen riesigen volkswirtschaftlichen Schaden. Wenn ab Mittwoch der Flugbetrieb der Lufthansa für drei Tage fast still steht, dann sind nicht nur die rund 500.000 Reisenden der Lufthansa betroffen, sondern zehntausende Unternehmen und ihre Mitarbeiter – und zwar weltweit.
„Dieser Streik ist völlig überzogen, er verursacht einen immensen wirtschaftlichen Schaden sowohl für die Tourismusbranche als auch für unsere Volkswirtschaft insgesamt“, macht der Vorsitzende des Ausschusses Business Travel im Deutschen ReiseVerband (DRV), Stefan Vorndran, die Auswirkungen des Streikaufrufs der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit deutlich. „Für die Kunden ist das eine Zumutung und ein extremes Ärgernis.“
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Ein Streik wirbele nicht nur den Flugbetrieb ordentlich durcheinander und belaste die Fluggesellschaften, so Vorndran. Die Leidtragenden seien vor allem die Fluggäste – sowohl Geschäftsreisende als auch Urlauber. Schließlich seien bereits die ersten Osterreisenden unterwegs.
Neben dem Ärger für die Reisenden geht es aber auch um handfeste wirtschaftliche Auswirkungen: Unternehmen können aufgrund der andauernden Streiks ihre Geschäftsreisen nicht wie geplant durchführen – und teilweise auch nicht nachholen. Dadurch gehen ihnen Geschäftsabschlüsse verloren und wichtige Meetings können nicht stattfinden – ein wirtschaftlicher Schaden in Millionenhöhe.
„Damit werden das Wirtschaftswachstum und somit auch Arbeitsplätze in unserem Land gefährdet“, sagt Stefan Vorndran. Die Auswirkungen sind aber noch viel gravierender: Dienstleistern in der gesamten Welt gehen Umsätze und Kunden verloren.
Gebuchte Hotelzimmer und Mietwagen, Veranstaltungen wie Messen oder Konferenzen sowie reservierte Termine in Restaurants – egal wo auf der Welt – können nicht genutzt und durchgeführt werden.
Auch Geschäftsreisende und Urlauber aus dem Ausland, die eine Reise nach Deutschland geplant haben, können nicht hierherreisen. „Auch Dienstleistern und Unternehmen in Deutschland geht dadurch massiv Umsatz verloren – vom Imageschaden für unser Land gar nicht zu sprechen“, verdeutlicht Vorndran die globalen Dimensionen des Streiks.
Für die vielen auf Geschäftsreisen spezialisierten Reisebüros bedeutet dieser Ausstand zudem erhebliche Mehrarbeit, da sie sich um Umbuchungen oder Stornierungen für Geschäftsreisende kümmern – dies führt zu enormen Mehrkosten, die von niemandem erstattet werden.
„In der Tourismusbranche sind hunderttausende Menschen beschäftigt, die von dieser Situation betroffen sind“, beschreibt Vorndran die Auswirkungen solcher Arbeitskämpfe.
„Bei allem Verständnis für die Tarifautonomie und das Streikrecht sollten Gespräche über Gehalt und Arbeitsbedingungen bilateral geklärt werden. Streiks sollten nicht auf dem Rücken unbeteiligter Dritter ausgetragen werden. Vor allem dieser aktuelle dreitägige Ausstand ist völlig überzogen und ohne jegliches Maß“, findet Vorndran deutliche Worte.
„Die Piloten und die Gewerkschaft sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und nicht Arbeitsplätze anderer gefährden“, appelliert Stefan Vorndran im Namen des Branchenverbands an die Tarifparteien, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Eine Exportnation wie Deutschland brauche eine funktionierende Infrastruktur, so der DRV-Ausschussvorsitzende.
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