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Was macht den Städtetourismus attraktiv?

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Wien verliert nicht den Blick aufs Ganze

Wien-Tourismusdirektor Norbert Kettner
Wien-Tourismusdirektor Norbert Kettner
Bei der Frage nach dem Wiener Erfolgsrezept für Städtetourismus, verwies Norbert Kettner zunächst auf frühere Generationen: Wien sei vor 100 Jahren von Otto Wagner für 4 Millionen Einwohner geplant worden, mit der heutigen Einwohnerzahl von 2 Millionen sei dies eine gute Ausgangslage.

Die Zuwächse in den Umsätzen aus dem Tourismus seien doppelt so hoch wie die Zuwächse bei den Nächtigungen und dies beurteilte er positiv. Auch von der EU-Ratspräsidentschaft konnte Wien laut Kettner profitieren.

WienTourismus vermarkte die Stadt als Premium-Destination, wobei es um das Prinzip „Best in Class“ gehe. „Auch ein Würschtelstand kann großartig sein“, verdeutlichte er den Ansatz. Derzeit werde die Strategie 2025 entwickelt, die nicht mehr ausschließlich den Tourismus im Fokus hat, sondern die gesamte „Visitor Economy“ der Stadt. Welche Ziele darin festgeschrieben sein werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Die Wertschöpfung werde aber jedenfalls eine Rolle spielen. Die Organisation arbeite mit den Stakeholdern und den Leistungserbringern in der Stadt zusammen, mache Lobbying in der Politik und versuche, ein ganzheitliches Bild des Tourismus darzustellen. Der öffentliche Raum sei auch ein Schwerpunkt in der aktiven Gestaltung, so Kettner.

Laut einer aktuellen, repräsentativen Studie des WienTourismus in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Manova sind die Wiener zufrieden mit dem Tourismus: 94 Prozent der Wiener Bevölkerung sind dem Tourismus gegenüber positiv eingestellt. Wenn etwas aufregt, sind es Souvenirshops und Straßenverkäufer. Es gab jedoch eine Zeit, in der Wien weder für Besucher noch für Einwohner besonders attraktiv war. Kettner erinnerte an die 1980er Jahre, als Wien unentschieden zwischen Ost und West war, es kein Nachtleben gab und man zum Einkaufen nach München fahren musste.