Reisende in die USA sind verunsichert: Werden sie bei der Einreise behindert? Urlauber aus Deutschland hatten zuletzt vereinzelt Probleme bei der Einreise. Seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump sind mehrere Fälle bekannt geworden, in denen Ausländern die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert wurde und teils sogar festgenommen wurden.
Aus Deutschland sind drei solcher Fälle bekannt geworden. Einer Urlauberin wurde vorgeworfen, illegal in den Vereinigten Staaten arbeiten zu wollen. Bei einem Mann kam es bei der Befragung durch Sicherheitskräfte am Flughafen zu einem Missverständnis, wodurch er fälschlicherweise angab, in Los Angeles zu leben. Auch er wollte in den USA urlauben. Die beiden Touristen wurden jeweils über mehrere Wochen in einer Haftanstalt festgehalten und mussten dann nach Deutschland zurückkehren.
Im dritten Fall sitzt ein Deutscher nach wie vor in einer US-Haftanstalt. Er hatte von einem Besuch in Luxemburg in die USA zurückkehren wollen, wo seine Mutter seit 2007 lebt und eine Greencard besitzt mit unbegrenzter Aufenthaltsgenehmigung.
Doch nicht nur Fälle, in denen deutsche Staatsbürger betroffen sind, haben Aufsehen erregt. So wurde auch einer aus dem Libanon stammenden Ärztin, die an der Brown University in Rhode Island tätig war und ein gültiges Visum besaß, die Einreise verweigert. Sie wurde sofort abgeschoben, mit der Begründung, es gebe Hinweise, sie sympathisiere mit der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Auch einem französischen Wissenschaftler, der Anfang März zu einer Tagung im texanischen Houston hatte reisen wollte, wurde die Einreise verwehrt. Frankreichs Forschungsminister Philippe Baptiste warf den USA vor, Grund seien Nachrichten auf dem Handy des Forschers, in denen er Trumps politischen Umgang mit der Wissenschaft kritisiert habe.
Das US-Heimatschutzministerium dementierte diese Darstellung. Die Zurückweisung habe nichts mit der politischen Einstellung des Wissenschaftlers zu tun gehabt. Auf seinem Handy seien jedoch „vertrauliche Informationen“ der für Atomforschung bekannten US-Forschungseinrichtung Los Alamos National Laboratory gefunden worden. Damit habe der Franzose gegen eine Geheimhaltungserklärung verstoßen, was der Beschuldigte auch selbst eingeräumt habe.
Aufgrund von Anpassungen beim Einreiseverfahren und vereinzelt aufgetretenen Problemen hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise zu den USA verschärft und weist auf mögliche Fallstricke hin:
Seit Ende Januar 2025 ist bei der ESTA-Registrierung als Geschlechtseintrag nur noch „männlich“ oder „weiblich“ zulässig. Maßgeblich ist das Geschlecht zum Zeitpunkt der Geburt. Andere Angaben werden nicht akzeptiert.

Das Auswärtige Amt rät Reisenden, die den Geschlechtseintrag „X“ innehaben oder deren aktueller Geschlechtseintrag von jenem bei Geburt abweicht, die zuständige Auslandsvertretung der USA zu kontaktieren und die für sie geltenden Einreisevoraussetzungen in Erfahrung zu bringen.
Weder eine gültige ESTA-Genehmigung noch ein gültiges US-Visum begründen automatisch einen Anspruch auf Einreise in die USA. Die endgültige Entscheidung über die Einreise treffen die US-Grenzbeamten, die bei der Einreise weitere Fragen stellen können.
Es empfiehlt sich, Nachweise über die Rück-oder Weiterreise (z.B. Flugbuchung) bereits bei der Einreise mitzuführen. Gegen die Entscheidung der Grenzbeamten gibt es keinen Rechtsbehelf. Wird die Einreise verweigert, können die deutschen Auslandsvertretungen nicht auf eine Rückgängigmachung hinwirken.
Bei der ESTA-Registrierung sind unter anderem Angaben zum Aufenthaltszweck in den USA zu machen. Falsche Angaben oder eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer bei Reisen können bei der Ein- oder Ausreise zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen.
Mit der sogenannten REAL ID wird zum 7. Mai 2025 für viele öffentliche Bereiche in den USA ein verpflichtendes Identitätsdokument eingeführt. Auch Inlandsflüge können US-Bürger:innen zukünftig dann nur noch mit einer REAL ID nutzen.

Der REAL ID Act wurde im Zuge der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September bereits im Jahr 2005 verabschiedet. Der US-Kongress beschloss mit diesem Gesetz die Ausstellung von ID-Dokumenten für alle US-Bundesstaaten zu vereinheitlichen – verbunden mit generellen, strengeren Sicherheitsstandards.
Für 43 Länder gibt es neue Einreise-Regeln
Die USA planen, die Einreise-Regeln für Bürger aus insgesamt 43 Ländern zu verschärfen. Das geht aus einem kürzlich aufgetauchten internen Dokument hervor, das in US-Regierungskreisen kursiert, wie die New York Times berichtet.
Bereits zuvor wurde die amerikanische Tageszeitung von offizieller Stelle darüber informiert, dass die Trump-Administration an einem umfassenden Einreiseverbot für Bürger bestimmter Länder arbeitet. Bürgern aus elf Ländern könnte die Einreise sogar komplett verweigert werden.
Mehreren Medienberichten zufolge sollen die 43 betroffenen Länder künftig in drei Kategorien unterteilt werden. Die „rote Liste“ umfasst Staaten, deren Bürger grundsätzlich nicht mehr in die USA einreisen dürfen – darunter Afghanistan, Bhutan, Iran, Jemen, Kuba, Libyen, Nordkorea, Somalia, Sudan, Syrien und Venezuela. Deren Staatsangehörige wurden bereits zur ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump eingeschränkt.

Für Bürger jener Länder, die auf der „orangen Liste“ stehen, soll der Reiseverkehr eingeschränkt, aber nicht unterbunden werden. In diesem Fall könnte etwa wohlhabenden Geschäftsleuten die Einreise in die USA gestattet werden, nicht aber Personen mit Einwanderungs- oder Touristenvisum. Betroffene müssen demnach damit rechnen, dass sie persönlich befragt werden, um ein Visum zu erhalten.
Die dritte Kategorie, die „gelbe Liste“, betrifft Länder, denen eine Frist von 60 Tagen eingeräumt wird, um festgestellte „Mängel“ – so heißt es im Bericht – zu beheben. Zu diesen gehören die Nichtweitergabe von Informationen über Einreisende an die USA, Sicherheitslücken bei der Ausstellung von Reisepässen oder der Verkauf von Staatsbürgerschaft. Sollten die betroffenen Staaten der Aufforderung nicht nachkommen, droht ihnen die Einstufung in eine andere Kategorie.
Noch ist unklar, welche Länder genau in welche Kategorie fallen. Eine offizielle Bestätigung seitens der US-Regierung blieb bislang aus. Fest steht aber, dass Reisende mit deutlich längeren Bearbeitungszeiten bei Behörden, zusätzlich Sicherheitsprüfungen und strengeren Anforderungen bei der Einreise in die USA rechnen müssen.
Bürger der betroffenen Länder könnte etwa die Visa-Beantragung erschwert oder erst gar nicht in Aussicht gestellt werden. Auch wer legal in die USA einreist, läuft aktuell jedoch Gefahr, von der Grenzpolizei festgesetzt zu werden und im Gefängnis zu landen.
Unklar ist, ob Personen mit bereits bestehenden Visa von den Einreisebeschränkungen ausgenommen werden oder ob ihre Visa nachträglich annulliert werden. Auch ist nicht bekannt, ob Inhaberinnen und Inhaber einer Green Card – der unbefristeten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für die USA – von den neuen Maßnahmen betroffen sind. Besonders für diese Gruppe könnte eine plötzliche Änderung weitreichende Folgen haben, da sie ihren Wohnsitz in den USA haben.
Auch US-Bürger haben Angst vor Reisen
Einige US-Bürger sind besorgt über Auslandsreisen unter der Trump-Regierung. „Es fühlt sich beängstigend an“, sagte ein Reiseblogger, der einen feindseligen Empfang im Ausland befürchtet.

Der US-Handelskrieg und die europafeindliche Rhetorik veranlassen einige Europäer dazu, auf Reisen in die USA zu verzichten. „Es ist, als hätte unser Freund einen Faustkampf mit uns begonnen“, sagte ein Einwohner von Kopenhagen gegenüber CNN.
Für die Einwohner von Point Roberts, einer 4,9 Quadratmeilen großen Halbinsel im Bundesstaat Washington, die zu den USA gehört, aber nur auf dem Landweg über Kanada erreichbar ist, ist die wachsende antiamerikanische Stimmung ein Grund zur Sorge. Hier erfahren Sie, wie es ist, dort zu leben.
In der Zwischenzeit sind viele Amerikaner, die eine Inlandsreise planen, besorgt und verwirrt über die am 7. Mai ablaufende Frist für die REAL ID. Mit der sogenannten REAL ID wird zum 7. Mai 2025 für viele öffentliche Bereiche in den USA ein verpflichtendes Identitätsdokument eingeführt. Auch Inlandsflüge können US-Bürger zukünftig dann nur noch mit einer REAL ID nutzen.
Der REAL ID Act wurde im Zuge der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September bereits im Jahr 2005 verabschiedet. Der US-Kongress beschloss mit diesem Gesetz die Ausstellung von ID-Dokumenten für alle US-Bundesstaaten zu vereinheitlichen – verbunden mit generellen, strengeren Sicherheitsstandards.
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