Wer beruflich oft unterwegs ist, spürt einen Wertverlust in seinem Privatleben. Eine unabhängige Studie der Reisemanagement-Plattform CWT zeigt, dass Geschäftsreisenden, die viel unterwegs sind, die Verschlechterung ihres privaten Lebens und der Druck auf die Kollegen weltweit die größten Sorgen bereiten.
Beim Blick auf ihr Privatleben glauben 22 Prozent, dass ihre Verpflichtungen aus den Geschäftsreisen die Qualität ihrer Beziehungen und des häuslichen Lebens schädigen. Daneben machen sich 21 Prozent Sorgen, dass ihre Familien glauben, sie würden ihre Dienstreisen ihren täglichen häuslichen Pflichten vorziehen.
Beim Blick auf den Arbeitsplatz fühlen sich 22 Prozent schuldig, dass ihre Kollegen ihre Arbeitslast übernehmen müssen, während sie unterwegs sind. 21 Prozent betonen, dass sie zu viel Zeit mit ihren Kollegen und Kunden verbringen, 14 Prozent sind besorgt über die Schwierigkeiten, mit ihren Kollegen in der Unternehmenszentrale in Kontakt zu bleiben.
„Obwohl die gleiche Studie auch zeigt, dass für Geschäftsreisende das Positive das Negative sowohl am Arbeitsplatz (92 Prozent) als auch zu Hause (82 Prozent) überwiegt, wenn sie dienstlich unterwegs sind, müssen sich die Unternehmen der Sorgen bewusst sein, denen die Geschäftsreisenden gegenüberstehen, und ihnen helfen, sie direkt anzugehen“, sagt Catherine Maguire-Vielle, CWT’s EVP und Chief Human Resources Officer.
„Beziehungen gehören grundlegend zum Wohlergehen der Menschen und Unternehmen haben die Pflicht sicherzustellen, dass die Reisen der Angestellten sie weder zu Hause noch im Büro gefährden.“
Amerikaner machen sich mehr Sorgen als Europäer
Wenn man die regionalen Unterschiede bei den Geschäftsreisenden betrachtet, machen sich die Amerikaner die meisten Sorgen im Vergleich mit ihren Pendants in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum.
26 Prozent der Amerikaner glauben, dass ihr Zuhause und ihre privaten Beziehungen beeinträchtigt werden, gegenüber 23 Prozent der Reisenden aus Europa und 18 Prozent aus Asien-Pazifik. Und 23 Prozent geben an, dass es stressig sein kann, wenn man zu viel Zeit mit den Kollegen oder unterwegs mit Kunden verbringt.
Bei den europäischen Reisenden ist die Quote genauso hoch, in Asien-Pazifik liegt sie bei 19 Prozent. In Amerika befürchten 22 Prozent, dass ihre Familien denken, sie wären lieber dienstlich unterwegs als ihre täglichen Aufgaben zu Hause zu erfüllen. In Europa beträgt die Quote 17 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum 23 Prozent.
Als letztes untersuchtes Kriterium machen sich Amerikaner weniger Gedanken über die Schwierigkeiten mit ihren Kollegen in der Zentrale (13 Prozent gegenüber 14 Prozent aus Europa und Asien-Pazifik) in Kontakt zu bleiben sowie über die Kollegen, die für sie einspringen (16 Prozent im Vergleich zu 25 Prozent aus dem asiatisch-pazifischen Raum und 24 Prozent aus Europa.
Unterschiedliches Alter, unterschiedliche Probleme
In Asien-Pazifik und Europa tendiert eher die Generation der Babyboomer zu sagen, dass ihr Zuhause und persönliche Beziehungen leiden, wenn sie reisen. In Amerika liegen jedoch die Generation-X-Reisenden an der Spitze.
Die Reisenden der Generation X machen sich auch die meisten Gedanken über ihre Kollegen, die für sie einspringen. Sie erreichten die höchsten Prozentzahlen in den drei Regionen.
Die Millennials weisen in jeder Region höhere Werte auf als die beiden anderen Generationen, wenn es um ihre Sorgen geht, dass die Familien denken, dass sie ihre Dienstreisen dem heimischen Leben vorziehen. Dies gilt auch für die Schwierigkeiten, mit den Kollegen in der Unternehmenszentrale in Kontakt zu bleiben.
Bei der Frage nach dem Stress, der durch den hohen Zeitaufwand mit Kollegen und Kunden während der Reise verursacht wird, variieren die Unterschiede zwischen den Generationen in den Regionen.
Im asiatisch-pazifischen Raum erreichen die Millennials die höchsten Werte, in Amerika sind es die Babyboomer und in Europa liegen Babyboomer und Generation X auf dem gleichen Niveau.
Background: Die Umfrage wurde von CWT erstellt und von der Artemis Strategy Group vom 29. Januar bis zum 9. Februar 2019 durchgeführt. Geantwortet haben mehr als 2.700 Geschäftsreisende, die in den vergangenen zwölf Monaten viermal oder öfter dienstlich unterwegs waren.
Die Teilnehmer kamen aus Nord- und Südamerika (Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko und den USA), Europa (Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich) und dem asiatisch-pazifischen Raum (Australien, China, Indien, Japan und Singapur).
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