
Sie geben einen Einblick in das Leben und Wirken der beiden eng mit der Reformationsbewegung Martin Luthers verbundenen Maler. 2015 jährt sich der Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren zum 500. Mal.
Für seinen Vater, Lucas Cranach den Älteren, war Thüringen, das grüne Herz Deutschlands, eine wichtige Lebensstation. Hier verliebte er sich in eine Gothaerin, hier heiratete er, hatte zwei Häuser, und hier starb er.
Lucas Cranach der Jüngere (1515 – 1586) hat nicht nur den gleichen Namen wie sein Vater, er übte die gleiche Profession aus und war zu Beginn seiner Laufbahn in seinen Arbeiten nur schwer von seinem Vater zu unterscheiden, so dass die Urheberschaft mancher Kunstwerke nicht eindeutig ist.
Bis heute können Reisende in Thüringer Kirchen und Museen die einmaligen Werke von beiden Künstlern bestaunen. Thüringen rückt anlässlich des 500. Geburtstagsjubiläums von Lucas Cranach dem Jüngeren Vater und Sohn in den Mittelpunkt.
Begleitet wird dieses Jubiläum von der Gesamtausstellung „Cranach in Thüringen 2015 – Bild und Botschaft“. Die Präsentationen in Gotha, Weimar und auf der Wartburg widmen sich jeweils einem speziellen Thema.
Cranach in Weimar
In Weimar hat Lucas Cranach d.J. eines der großartigsten Werke der Reformationszeit hinterlassen: Der Dreiflügelaltar in der Stadtkirche St. Peter und Paul gehört zu den wichtigsten bildlichen Darstellungen der Thüringer Reformationsgeschichte. Neben Martin Luther ist auch Cranach d.Ä. verewigt.
Bislang hieß es, dass der Jüngere das Werk nur vollendet habe. Jüngere Untersuchungen haben bewiesen, dass nur der Sohn daran gearbeitet und dem Vater mit der Abbildung seiner Person im Mittelfeld des Altars obendrein ein Denkmal gesetzt hat. Er wurde 1557 als Hauptaltar in der Kirche aufgestellt.

Mit der Ausstellung „Weimar und die Cranachs“ rückt die Klassik Stiftung Weimar im Stadtschloss und im Schiller-Museum ihre neu bearbeiteten, reichen Bestände in den Mittelpunkt und veranschaulicht die neuesten Erkenntnisse von Kunsthistorikern, Restauratoren und Theologen. Gleichfalls wird Weimar als letzter Wirkungsort Lucas Cranach d. Älteren dargestellt (bis 14. Juni 2015).
Im Schlossmuseum des Weimarer Stadtschlosses ist die Cranach-Galerie mit zahlreichen Werken des Malers auch außerhalb des Jubiläumsjahres zu besichtigen. Viele der dort ausgestellten Gemälde zeugen von Cranachs Stellung als Hofmaler. Unter den Werken finden sich solche berühmten Gemälde wie die Ehepaarbildnisse von Martin Luther und seiner Frau Katharina von Bora.
In Teilen erhalten ist außerdem die prächtige Renaissance-Fassade des Wohnhauses von Cranach am Markt: 1552 wurde Lucas Cranach d.Ä. von seinem Schwiegersohn, Kanzler Christian Brück, dort aufgenommen. Noch heute thronen über dem Hauseingang die Wappen von Brück und Cranach.
Cranach in Gotha
Im neu eröffneten Herzoglichen Museum auf Schloss Friedenstein Gotha ist die Ausstellung „Cranach im Dienst von Hof und Reformation“ zu sehen. Als Hofmaler der sächsischen Kurfürsten und Freund Luthers war Lucas Cranach der Ältere unmittelbar an den politischen und religiösen Umwälzungen seiner Zeit beteiligt.
Wie seine Malerei und Graphik in den Dienst von Hof und Reformation gestellt wurde, wird die Ausstellung in Gotha anhand von bedeutenden Werken der eigenen Sammlung und internationalen Leihgaben veranschaulichen (bis 19. Juli 2015).
Cranach auf der Wartburg
Zwischen 1520 und 1546 entstanden sieben verschiedene grafische und gemalte Porträttypen des Reformators Martin Luther in der Werkstatt Cranachs des Älteren und des Jüngeren. Unter dem Titel „Die Lutherporträts der Cranach-Werkstatt“ widmet die Wartburg ihnen ihre Ausstellung. Die Ausstellung befasst sich unter anderem mit der Organisation der Wittenberger Werkstatt. Zu sehen bis 19. Juli 2015 auf der Wartburg in Eisenach.
Mit der Landesausstellung „Cranach der Jüngere 2015“ feiert das Ursprungsland der Reformation vom 26. Juni bis 1. November 2015 den 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren. Es ist die weltweit erste Ausstellung, die sich dem Leben und Wirken des Meisters widmet. An originalen Schauplätzen – in der Lutherstadt Wittenberg, in Dessau und in Wörlitz – präsentieren die Ausstellungsmacher die wichtigsten und wertvollsten Kunstwerke der deutschen Renaissance in einer großartigen Exposition.
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