Ruiniert US-Präsident Donald Trump mit seiner Chaos-Politik den Tourismus? Fluglinien, Reiseveranstalter, Reisebüros und Hotels registrieren derzeit einen Einbruch bei Nachfragen nach USA-Reisen. Die Verunsicherung von Geschäftsreisende und Urlaubern hält an. Droht gar ein USA-Boykott?
Vor allem schrecken Berichte über restriktive Einreisepraktiken vor USA-Reisen ab. Die aktuelle politische Lage, wirtschaftliche Unsicherheit und die Angst vor einer „anhaltenden feindseligen Stimmung an den US-Grenzen unter Präsident Trump“, berichtet die österreichische Tageszeitung Kurier.
Die zunehmende Verunsicherung bei USA-Reisenden zeigt sich laut dem deutschen Fachmedium TRVL Counter auch in den Reisebüros der Quality Travel Alliance (QTA), der größten Reisebüro-Kooperationsallianz Europas. So wurden 456 Reisebüros befragt, die direkt mit Kundinnen und Kunden im Austausch stehen und deren Buchungsverhalten am Counter hautnah miterleben.
85 Prozent der Reisebüros berichten von einem Rückgang der Nachfrage nach Reisen in die USA. 90 Prozent gehen davon aus, dass sich insbesondere die jüngsten Aussagen von Donald Trump auf die Urlaubsbuchungen in den kommenden Monaten auswirken werden.
Werden USA-Reisen zum Ladenhüter?
So berichtet die britische Financial Times, dass europäische Reisende US-Reisen absagen, weil „Trumps Politik den Tourismus bedroht. Auch Internationale Besucher halten sich fern, da politische und wirtschaftliche Spannungen und Ängste vor einer feindlichen Grenze zunehmen.“
Trumps Drohungen mit Annexion und Zöllen trafen Kanada, den größten internationalen Tourismusmarkt des Landes, schwer. Viele US-Urlaubs-Hotspots bereiten sich auf den Einbruch vor, da wütende Kanadier ihre USA-Reisen absagen.
Kanada ist der Top-Quellmarkt mit 20,4 Millionen Besuchen und 20,5 Milliarden Dollar an Ausgaben im Jahr 2024 in den Vereinigten Staaten. Damit werden 140.000 amerikanische Arbeitsplätze gesichert.
„Eine Reduzierung der kanadischen Reisen um 10 % könnte 2,0 Millionen weniger Besuche, 2,1 Milliarden Dollar an verlorenen Ausgaben und 14.000 Arbeitsplatzverluste bedeuten“. befürchtet die US Travel Association.
Nach Angaben der US-Handelsbehörde International Trade Administration (ITA) ist auch die Zahl der europäischen Besucher, die mindestens eine Übernachtung in den USA verbringen, um 17 Prozent gesunken.
Die Transatlantikflüge gehen zurück
Die Vereinigten Staaten zählen traditionell zu den drei wichtigsten Destinationen im internationalen Tourismus und auch im Passagieraufkommen der Fluggesellschaften. Entsprechend hoch ist die Abhängigkeit vom US-Geschäft.
Doch auch hier macht sich die schwächelnde Nachfrage bemerkbar: Die durchschnittliche Auslastung auf Transatlantikflügen sank seit Jahresbeginn von 84 Prozent auf nur noch 78 Prozent. Besonders schmerzhaft: Langstreckenflüge in die USA zählen zu den margenträchtigsten Verbindungen vieler Airlines.
Das Flugbusiness auf den transatlantischen Strecken floppt, Virgin Atlantic meldet bereits zweistellige Passagierrückgänge, Air France-KLM mussten für USA-Flüge die Economy-Preise senken, und es werden mehr und mehr USA-Reisen auf Buchungsportalen wie etwa Omio storniert.
Laut einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers Acredia in Kooperation mit Allianz Trade führen die jüngst eingeführten US-Zölle zu einem Rückgang der Flugreisen, steigenden Betriebskosten, sowie Engpässen in der Flugzeugproduktion.
Michael Kolb, Vorstand der Acredia Versicherung: „Was wir derzeit erleben, ist eine empfindliche Kettenreaktion: Neue Handelszölle verteuern Flugzeuge und deren Komponenten erheblich – gleichzeitig führt die politische Unsicherheit zu einer sinkenden Reiselust.“

Ebenso internationale Hotel-Konzerne wie etwa Accor registrieren eine eine sinkende Nachfrage von US-Buchungen für den Sommer von bis zu 25 Prozent. Dabei sind internationale Gäste in den USA ein wichtiger Faktor für die US-Wirtschaft, denn sie geben viel Geld aus – rund 253 Milliarden Dollar allein „für Reisen und tourismusbezogene Güter und Dienstleistungen“, so die Tageszeitung Kurier.
USA-Reisende: Werde ich einreisen dürfen?
„Auch auf persönlicher Ebene zeigen sich die Reiseprofis zurückhaltend. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sie selbst derzeit keinen Urlaub in den Vereinigten Staaten planen würden“, berichtet TRVL Counter unter Bezug auf die QTA-Umfrageergebnisse.
Laut QTA sind die konkreten Gründe für den Buchungsverzicht der Kundschaft vielfältig. So haben Reisende jedoch die Sorge um Sicherheit und Unannehmlichkeiten bei der Einreise.
Häufig genannt wurden Ängste, bei der Einreise Probleme zu bekommen oder gar festgenommen zu werden, die allgemeine politische Lage sowie besondere Unsicherheiten für LGBTQ+-Reisende.
Auch die Reiseprofis selbst nennen ähnliche Beweggründe. Eine „vermutete aufgeheizte Stimmung“ in den USA, die teils intransparenten Einreiseregelungen und die politische Situation im Land lassen viele zögern.
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