Eine Bombenserie erschüttert Thailands Tourismus. Betroffen sind der Badeort Hua Hin, 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Bangkok und Touristenregionen im Süden des Landes. Mindestens vier Menschen sind ums Leben gekommen. Es gibt Dutzende Verletzte, darunter auch Österreicher, Deutsche und Italiener.
Die thailändische Armee spricht von einer koordinierten Angriffswelle: Innerhalb weniger Stunden gingen auf der Urlaubsinsel Phuket und vor Polizeistationen im Süden mindestens acht Bomben hoch. Vier Menschen starben.
Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Man wisse noch nicht, wer hinter den Angriffen stecke.
Die Täter wollten aber offenbar Angst und Chaos verursachen. Beobachter in Bangkok wiesen sofort auf muslimische Aufständische im Süden hin, die seit Jahren den thailändischen Staat bekämpfen. Ziel der Terroranschläge waren eine Urlauberhochburg und die Polizei.
Vor knapp einem Jahr waren bei einem Anschlag in Bangkok an einem beliebten Hindu-Schrein 20 Menschen getötet worden, die meisten davon ausländische Touristen. Es war der blutigste Anschlag der jüngeren Geschichte des Landes.
Die Behörden machen zwei Uiguren aus dem Westen Chinas dafür verantwortlich. Die beiden Männer, die demnächst vor Gericht erscheinen sollen, bestreiten jedoch jede Verwicklung.
Das österreichische Außenministerium empfiehlt zu besonderer Vorsicht, Menschenansammlungen zu meiden und den Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu folgen.
In der Stadt Phuket kam es mehrfach zu Angriffen gegen ausländische Touristen, teilweise durch einzelne Taxi- und Tuk-Tukfahrer, nun auch durch Banden. Zu erhöhter Vorsicht im Stadtgebiet wird geraten.
Besondere Vorsicht ist am internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok geboten. Ankommende Touristen werden von Lockvögeln (zumeist attraktive Frauen) angesprochen und zur Buchung von privaten Flughafentaxis, Hotels und Rundreisen, zu komplett überteuerten Preisen, animiert.
Abfliegende Reisende sollten bei Einkäufen im Abflugbereich Handtaschen und Handgepäck besonders im Auge behalten. Kürzlich wurden etliche Vorfälle von organisiertem „Zustecken“ von Artikeln gemeldet; Reisende wurden dann beschuldigt, diese Artikel gestohlen zu haben, und im Fall des Nichtzahlens von Bestechungsgeldern mit Ausreiseverbot bedroht.
Das deutsche Auswärtige Amt Von Reisen warnt vor Reisen in und durch die unter Notstandsrecht stehenden Provinzen im Süden Thailands an der Grenze zu Malaysia (Narathiwat, Yala und Pattani sowie Teile von Songkhla).
Es besteht die anhaltende Gefahr terroristischer Anschläge, auch auf von Ausländern frequentierte Ziele, so z. B. zuletzt in einem Verbrauchermarkt und auf einem Parkplatz einer Polizeiwache in Hat Yai.
Von Reisen in die Grenzregion zu Kambodscha, insbesondere nach Preah Vihear und zu den anderen in diesem Bereich befindlichen Tempelanlagen, wird dringend abgeraten. Der gesamte Bereich ist weiterhin militärisches Sperrgebiet.
Das Urteil des Internationalen Gerichtshofes vom 11. November 2013 zu dem den Tempel umgebenden Gebiet ist von beiden Seiten akzeptiert, bislang aber noch nicht umgesetzt worden.
Wie in vielen anderen Ländern auch, kann in Thailand eine allgemeine Gefahr von terroristischen Anschlägen niemals ausgeschlossen werden.
In den mehrheitlich muslimischen südlichen Grenzprovinzen zu Malaysia (Narathiwat, Yala und Pattani sowie weite Teile von Songhkla) besteht ebenfalls die Gefahr terroristischer Anschläge.
Seit Anfang 2004 verüben dort radikale muslimische Gruppen fast täglich Anschläge gegen staatliche Einrichtungen und Privatpersonen, oft mit schwerwiegenden Folgen. Bei Bombenanschlägen im öffentlichen Raum gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Über das Unruhegebiet ist seit 2005 der Notstand verhängt.
Das könnte Sie im Kontext auch noch interessieren:
Wie der Terrorismus unsere Reiseplanung beeinflusst
Intelligente Service-App für mehr Reisesicherheit
Risikominimierung auf Geschäftsreisen