
Geschäftsreisenden mit iPhones wird zur Vorsicht geraten! Eine mächtige Spionage-Software für iPhones ist entdeckt worden. Der IT-Konzern Apple hat inzwischen die Sicherheitslücken in seinem iPhone-Betriebssystem iOS mit einem Update gestopft. Diese Sicherheitslücken haben der Spionage-Software weitreichenden Zugriff auf die Apple-Smartphones ermöglicht. Nach bisherigen Erkenntnissen konnte das Schadprogramm alle Nachrichten und E-Mails mitlesen, alle Anrufe verfolgen, alle Passwörter abgreifen, Tonaufnahmen machen und den Aufenthaltsort des Nutzers aufzeichnen. Diese Spionage-Software soll nicht nur gegen Menschenrechtler und Journalisten eingesetzt worden sein, sondern auch gegen Geschäftsreisende, Vielflieger und Touristen.
Ein Sprecher der Firma „NSO Group“ erklärte, man verkaufe nur an Regierungsbehörden und halte sich streng an Ausfuhrbestimmungen. Die NSO Group wurde in 2010 gegründet und hat ihren Sitz in der 5 Medinat Hayehudim St. in Herziliya Pituah, 46803 Israel.
Aufgeflogen ist das Schadprogramm, als ein bekannter Menschenrechtler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Verdacht bei einer Nachricht mit einem Link zu angeblichen Informationen über Folter von Häftlingen in dem Land geschöpft hatte. Statt den Link anzuklicken, hatte Ahmed Mansur die Sicherheitsforscher von Lookout eingeschaltet. Sie gaben dem entdeckten Überwachungsprogramm den Namen Pegasus.
Lookout ist ein Unternehmen, das sich auf die Sicherheit von Smartphones und Tablets spezialisiert hat und mobile Sicherheitslösungen für Android und iOS anbietet. Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco hat 20 Millionen Nutzer in 400 Mobilfunknetzen und in 170 Ländern weltweit.
Hinter Verschlüsselung steckt Spionage-Software
„Pegasus ist die ausgeklügeltste Attacke, die wir je auf einem Endgerät gesehen haben“, resümierte Lookout. Das Programm profitiere davon, dass mobile Geräte tief in den Alltag integriert seien. Zudem vereinten sie eine Vielzahl an Informationen wie Passwörter, Fotos, E-Mails, Kontaktlisten, GPS-Standortdaten und Apps.
Die Spionagesoftware ist modular aufgebaut und greift zu Verschlüsselung, um nicht entdeckt zu werden. Lookout lässt iPhone-Nutzer inzwischen mit einer App prüfen, ob ihr Gerät befallen wurde.
Das kanadische Citizen Lab fand auch Hinweise darauf, dass ein mexikanischer Journalist und bisher nicht näher bekannte Zielpersonen in Kenia mit Hilfe von „Pegasus“ ausgespäht worden seien. Insgesamt blieb jedoch zunächst unklar, wie breit und wie lange die Software eingesetzt worden sein könnte.
Ein Sprecher der als Urheber vermuteten Firma NSO Group sagte der „New York Times“, man verkaufe nur an Regierungsbehörden und halte sich streng an Ausfuhrbestimmungen. Er wollte keine Angaben dazu machen, ob Software des Unternehmens in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in Mexiko im Einsatz sei.
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